Benzinmotoren sind relativ sauber, aber verbrauchen zu viel, Dieselmotoren sind recht sparsam, aber tendenziell schmutziger. Dieses Dilemma führt in der Auto-Industrie zu überraschenden neuen Konzepten: Dieselmotoren sollen künftig wie konventionelle Benzinmotoren mit einem homogenen Gemisch aus Luft und Kraftstoff betrieben werden. Benzinmotoren wiederum sollen durch verschiedene Technologien in puncto Verbrauch und Drehmoment dem Diesel näherkommen. Das berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe.

Bislang laufen Dieselmotoren mit wechselnden Anteilen von Kraftstoff und Luft im Gemisch. Wenn aber Luftmangel im Zylinder herrscht, entsteht Ruß; bei Luftüberschuss und hohen Temperaturen entstehen Stickoxide. Ein homogenes Gemisch mit den richtigen Anteilen von Luft und Kraftstoff würde beide Probleme entschärfen -- die Rede ist von einer Verringerung der Rohemissionen um 70 Prozent. Es macht aber unter anderem höhere Abgasrückführungsraten und aufwendigere Motorregelungen nötig. Der VW-Konzern erwartet serienreife teilhomogenisierte Dieselaggregate in fünf Jahren.

Beim Benziner dürfte Lasertechnologie die Zündkerze ablösen. Später soll das Diesel-Konzept der Selbstzündung übernommen werden -- allerdings wäre unter Volllast wohl weiter eine Fremdzündung erforderlich; auch ist der Übergang zwischen beidem schwer zu realisieren. Im Vergleich von Diesel und Benziner ergeben sich insgesamt technisch leichte Vorteile für den Diesel -- wirtschaftlich aber sehen Experten den Benzinmotor vorne.

Quelle: heise.de/newsticker/meldung/51725