Lüftungsmotor/Lüftermotor ausbauen

  • Fabia I

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    Lüftermotor instandsetzen

    Ich weiss ja nicht genau wie ihr das so gemacht habt, aber ich hab jetzt auch 2 solche kandidaten.

    Handschuhfach ausbauen ist klar (3 schrauben oben, zwei unten)
    Lüftermotor ist genau dahinter.

    Kabelbinder an den Kabelhaltern durchknipsen, schrauben rausdrehen. Der steckverbinder auf der rechten seite kann vom lüftergehäuse weggeschoben werden, da ist ganz am rand (richtung beifahrertür) eine Rastnase zum entriegeln.
    Dann den stecker mit den zwei dicken Adern abziehen, und den Lüftermotor lose schrauben. Die oberen beiden schrauben lassen sich mit einer biegsamen Verlängerung aus dem Ratschenkasten gut lösen, auch ohne Abziehen des Airbagsteckers. Hatte dann noch eine lange verlängerung aufgesteckt auf die biegsame, um mit der Ratsche vor (ausserhalb) des Handschuhfachraums drehen zu können, so arbeitet es sich gleich angenehmer.
    Den Motor kann man mit leichtem zug nach Unten und gleichzeitig in Richtung beifahreresitz herausnehmen.

    Soweit ist das ja schon grob beschrieben worden.

    Ein paar details zum Lüftermotor:
    Einfach mal vorn am Lüfterrad anfassen und vorsichtig seitwärts "wackeln".
    Hört man ein "klack klack" aus dem hinteren ende des Lüftermotores ist es für das Nachschmieren wohl schon zu spät :(
    Ein neuer oder einer vom Schrott (in der Hoffnung der ist in besserem zustand) ist von nöten.

    Ist dagegen kein Lagerspiel spürbar, und der Rotor dreht sich nur etwas schwer, dann ist es ein kandidat zur instandsetzung.

    Ich habe das so gemacht:
    erstmal das dreckige ding unter die Dusche, und komplett abgebraust, saut man sich ja sonst noch die ganzen klamotten ein mit dem staub.
    Dann mit einem schraubendreher die 4 oder 5 Gummilagerstücke zwischen Motor und Gehäuse (auf der Lüfterradseite) von außen reindrücken.

    Sodenn durch das Lüfterrad an der ersten Klammer die zwei zuleitungsadern zwischen dem Anschlussstecker und den Drosseln am Motor ausgehängt.
    Nun lässt sich der Motor soweit herausnehmen, das man an die verriegelungsnasen des Stromanschlusses im Lüftergehäuse kommt.

    Den Steckereinsatz herausfummeln. (mit zwei kleinen schraubendreher, z.B. diese Phasenprüfer dinger mit der glimmlampe drinn)

    Jetzt hat man den Motor heraus. Wer es bis dahin nicht wusste, sieht nun das Elend. Weiter zerlegen lässt sich der Motor nicht, da hier nichts mehr geschraubt ist oder genietet ist.
    An der Rückseite am Lagerschild befindet sich ein Gleitlager. Bei mir war dieses Lager die Ursache der geräusche. Soweit ersichtlich ist keine Messing- oder Bronze-Sinterlagerbuchse drinn, sondern nur schnödes eisen.
    Sinterlager sind porös, und werden mit ihren Poren in Öl ersoffen, welches dann einige Zeit das Gleitlager schmiert (nennt sich Lebensdauerschmierung). Eiserne Lagerbuchsen haben nur den Hauch öl drinn, der im Spalt ist, und laufen beizeiten trocken.
    Danach fängts durch die Feuchtigkeit an zu korrodieren, und dann quietscht es. (Hier wurden wieder ein paar cent eingespart)

    Nach dem abduschen ist im Lager jetzt feuchtigkeit. Ich hab das hintere Lagerschild mit der Heissluftpistole erhitzt bis alle Feuchtigkeit verdampft war. Danach dann mit WD40 gespült.
    WD40 verdunstet binnen wochen und ist als dauerhafte schmierung nicht geeignet. Oben wurde schon Kettenspray genannt, ein Fließfett, das ist sicher Super.
    Ich hatte sowas nicht da und hab normales Fett aus der Kartusche genommen. Mit etwas wärme gehts auch leichter dahin wo es hin soll. (Die heissluftpistole war ja einmal angesteckt).

    Ich habs dann am Labornetzteil angesteckt und den Lüftermotor mit langsamer geschwindigkeit einige zeit laufen lassen, in der Hoffnung dass sich das Fett verteilt. Ist aber wohl nicht wichtig.

    Danach von hinten an den Motorkohlen vorbei noch etwas an das vordere Lager sprühen. Ich hab mit einem entsprechend gebogenen Draht auch noch etwas Fett oben an die Welle zwischen Lüfterrad und Motorlager geschmiert, vielleicht hilft es.

    Dann wieder zusammen bauen. Die Kabeladern wieder einklipsen. Den Motor in das Gehäuse drücken, dabei natürlich den Stecker schon im loch positionieren. Mit einem schraubendreher durchs Lüfterrad kann man den Stecker wieder in die Rastnase drücken.
    Die Gummipuffer rasten nicht von selbst ein, und müssen von aussen mit dem Schraubendreher wieder in ihre ursprüngliche Position zurückgehebelt werden, damit die Rastnase am Gummi wieder herausschaut.

    Danach das Teil wieder einbauen und sich über den leisen Motorlauf freuen.
    Beim Erfolgsbier das Handschuhfach wieder einbauen :)

    Übrigens: wer aufmerksam das Lüfterrad ansieht, findet an ein laar lamellen so kleine metallklipse. Das sind wuchtgewichte für das Lüfterrad.

    Edit:
    Gegen diese Rassel- und Rattergeräusche durch angesaugtes Laub gibts noch was:
    Gitter für Luftansaugöffnung Teilenummer 6Y0 819 044 A, kostet keine 10 Euro.
    Zum Einbau muss der Windlaufgrill abgenommen werden (Scheibenwischerarme demontieren, Windlaufgrill unter der scheibe aus der Dichtung herausheben, an dein Seiten aushakeln). Danach auf der Beifahrerseite einfach nur einklipsen.
    Bei der Gelegenheit gleich noch das wischergestänge Fetten (Gelenke und Wellendurchführungen), und das Laub aus den Ablauföffnungen rechts und Links entfernen (Druckluft Pustepistole reinhalten). Wer mag noch mit der Sprühsonde die Ablaufkanäle nachkonservieren.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „gafu“ ()