Angepinnt "ECO Chiptuning" und Infos rund ums TDI Chiptuning

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    "ECO Chiptuning" und Infos rund ums TDI Chiptuning

    Vorausgesetzte Grundlage: ulfs Artikel
    auf Dieselschrauber.de

    Ohne ulfs Artikel aufmerksam gelesen zu haben braucht man nicht weiter lesen :D


    Ich werde nicht alle Zusammenhänge
    erklären, da der Artikel von ulf alle Grundlagen liefert, mit denen
    man meine Ausführungen verstehen sollte.


    Oft fragen sich die Leute, wie es denn
    zu einer Kraftstoffersparnis nach der Softwareoptimierung ihrer
    Motorsteuerung kommt. Oft wird erzählt man nutze Toleranzen der
    Hersteller aus. Kraftstoffqualitäten und Klimabedingungen. Des
    weiteren versuche ich zu beleuchten wie man einen kompetenten Tuner
    findet.


    Ich werde versuchen mal etwas Licht ins
    Dunkel zu bringen:

    Bei einem TDI kann man im wesentlichen
    2 Parameter verändern, um die Verbrennung effizienter ablaufen zu
    lassen. Ladedruck/Kraftstoffmenge (Lambda-Wert) und den Spritz- bzw.
    Förderbeginn.

    Der Hersteller steht besonders seid der
    Einführung der EU4-Norm vor einem großen Problem. Er muss die NOx
    und Rußwerte sehr weit reduzieren. Zu der Verbrennung von
    Dieselmotoren gibt es ganze Doktor und Diplomarbeiten.

    Eine kurze Auflistung vereinfachter
    Fakten, werde ich kurz darstellen:


    Spritzbeginn vorverlegen → weniger
    Ruß, aber deutlicher Anstieg der NOx Werte

    Lambda-Wert absenken (dicker) → mehr
    Ruß

    Abgasrückführung → weniger
    Sauerstoff → niedrigere Temperatur, Rußneigung und NOx sinken

    Mehr Einspritzdruck


    Zur Effizienz/Kraft:

    Spritzbeginn: je früher desto mehr
    Spitzendrücke, aber auch schnell zu hohe.

    Lambda-Wert: ein „rußender“
    Lambda-Wert ist etwas effizienter.

    Abgasrückführung: Reduzierung des
    Wirkungsgrad.



    Der Hersteller ist also auf eine gute
    Mischung angewiesen, um bei einem Abgas-Gutachten auch bei schlechtem
    Wartungszustand die Abgasnorm zu erfüllen. Hier kommen die viel
    angesprochenen „Toleranzen“ ins Spiel. Der Hersteller muss auf
    Nummer sicher gehen, und die Grenzwerten an einem gut gewarteten
    Wagen deutlich unterbieten. Die sonstigen Fertigungsstreuungen und
    damit verbundenen „Reserven“ die man einkalkuliert, damit jedes
    Teil seine 300.000km eventuell auch unter schlechten Bedingungen
    überlebt, haben nichts mit einem Sparpotential zu tun. Solche
    „Toleranzen“ kann man „nur“ in „Leistung“ umsetzen. (Mehr
    Laderdrehzahl etc.). Ausnahme ist unter Umständen die ZKD. Diese
    hält im Normalfall schon deutlich höheren Spitzendrücken stand.


    Wenn ein Gutachten auf legalem Wege
    entsteht (was sicher nicht sonderlich oft der Fall ist), interessiert
    sich der TÜV nur für die Werte im „Nulllast“-Bereich. Die ASU
    findet auch dort im Leerlauf oder mit ganz wenig Last statt. Der
    Tuner hat also bei Last recht hohe Reserven. Besonders bei EU4 TDIs
    bringt ein früherer Spritzbeginn bei Teil und Volllast (ab 1000rpm)
    eine deutliche Effizienzsteigerung mit sich. Der Teillastbereich ist
    hier besonders wichtig, denn wer steht schon immer voll auf dem Gas?
    90% der Zeit fährt man im Teillastbereich, wo die Spitzendrücke
    sowie so nicht so hoch sind wie bei Vollast. Hier ist also Potential,
    erhöhte NOx Werte fallen dann bei einer ASU auch nicht auf.


    Der Lambda-Wert ist bei getunten
    Fahrzeugen immer etwas dicker als Serie, da man den Ladedruck nicht
    beliebig erhöhen kann. Zuviel Ladedruck bringt außerdem einen
    deutlichen Effizienzverlust(Abgasgegendruck/LLT).



    Da die meisten TDIs unter der Drehzahl
    ihres maximalen Drehmoments in der Rußbegrenzung hängen, ist der
    Lambda-Wert und Spritzbeginn besonders dort wichtig und kann bei
    vielen TDIs ein fast schon unglaublichen Biss im Bereich des
    Turbolochs erzeugen.



    An dieser Stelle fragen sich sicherlich
    einige, wieso das nicht alle Tuner einfach machen. 1. Muss man
    erstmal alle Funktionen in der Software finden, und 2. dann auch noch
    genau wissen, in welchen Bereichen das Potential liegt. Das bringt
    aber alles fast keine Mehrleistung und kostet nur Zeit/Geld.
    Tuningboxen und primitiv Chiptuning führen aber dennoch teilweise
    auch zur „realistischen“ Verbrauchsreduzierung. Denn sie erhöhen
    einfach die Einspritzmenge und haben so durch aus auch in unteren
    Drehzahlen mehr Drehmoment, was sie sich mit recht viel Ruß
    erkaufen.


    Intelligente „aktive“ Tuningboxen
    und schlechte Chiptunings ohne Korrekte Anpassung aller nötigen
    Kennfelder, lassen zu dem den Bordcomputer weniger anzeigen als
    verbraucht wird. Denn das KI bekommt die Einspritzmenge des
    „Drehmomentkennfeldes“. Darin muss man aber nicht unbedingt
    ändern. Ein einfaches Verbiegen der Förderdauer reicht aus um mehr
    Menge einzuspritzen. (So funktioniert eine Tunixbox in der
    Softwareebene). Ein weiteres Einsparpotential ist der Fahrer, denn
    wenn er weiß, dass er jetzt sparsamer fahren „kann“, achtet er
    auch oft einfach auf seinen Gasfuß und macht die Augen auf, oder
    schaltet sogar das Hirn ein... ;)


    Zusätzlich erwähnen viele Leute das
    ausnutzen des höheren Drehmomentes, um früher zu schalten. Auf der
    Ebene völliger Quatsch, denn mehr Drehmoment heißt nur mehr
    Kraftstoff, hat aber nicht zwingend mit einer erhöhten Effizienz
    zutun. Am Berg kann es durchaus mal passieren, dass man unter 1500rpm
    den nächst höheren Gang fahren kann nach einer Optimierung. By the
    Way, das Gaspedalkennfeld ist bei den meisten TDIs ab 80% tot. Die
    Mehrleistung steckt ein guter Tuner also hinter die 81% - 100%. Wer
    also nach einem guten Tuning nicht weiter als 80% drückt, genießt
    nur die Effizienzsteigerungen und wird nichts von dem „höheren“
    Drehmoment nutzen.

    Zur kurzen Erläuterung des Kennfeldes.
    Verglichen zu einem Gas-Zug bietet ein E-Gas auch kurz unter der Vmax
    noch eine Dosierung mittels Pedalweg.


    Die nächste Frage... Wie finde ich
    denn nun einen Tuner der sich auskennt, und gute Software schreibt.
    Vorher sei noch gesagt, dass das Tunen von TDIs auf unterer Ebene
    keine Kunst ist, es also für fast jeden machbar ist etwas mehr
    Pferde rauszuholen. Ein großer Glaspalast und viel Werbung, hat aber
    nichts im der Softwarequalität zu tun. Das Verbiegen des Ladedrucks
    und der Förderdauer reicht für halbwegs standfeste 15%
    Mehrleistung. Und in einer Szene wo so viel Kohle gemacht wird, auf
    einen Prüfstandwisch zu vertrauen, halte ich sowie gür
    grenzwertig... Hohe Zahlen sind also immer gut, wenn man einen
    ahnungslosen Kunden (also 90% selbiger) anziehen will. Wieviel
    Mehrleistung gut machbar ist schwer zu sagen. Meine Empfehlung 20-25%
    mehr Leistung.


    Beim Punkt wie man einen guten Tuner
    findet, muss ich ulf leider widersprechen, wobei er auch genau das
    gemacht hat, was ich jetzt sagen werde, nur in seinem Artikel gibt es
    „einfachere“ Vorschläge.


    Weder die Homepage noch das Angebot an
    Fahrzeugen, hat irgendwas mit der Kompetenz der Tuner zu tun. Das
    einzige was hilft ist, eigenes Verständnis von TDI-Technik. Diese
    Grundlage möchte ich hiermit erweitern. Dann muss man am besten das
    direkte Gespräch mit den Tunern suchen. Dabei sollte man vor allem
    tiefer gehende Fragen stellen, und sich von Drehmoment und Leistung
    lösen. Als Beispiel könnte man sich erklären lassen, wieso es nach
    einem Tuning manchmal zu einer falschen Anzeige im BC kommt. Oder man
    fragt nach Spritzbeginn oder der Ladedruckregelung. Ob man sich dabei
    „dumm“ stellt oder nicht ist jedem selber überlassen. Einige
    reagieren meiner Erfahrung nach gar nicht oder sehr negativ auf
    Fachfragen, aus denen man lesen kann das der Fragende etwas
    Durchblick hat. U.a hat man mich bei der Suche als einen Spion
    abgestempelt. Oft bekam man aber auch gar keine Antwort auf die
    Fachfragen. Sondern nur „Gelaber“.


    Eine andere Möglichkeit ist es
    natürlich bei Leuten nachzufragen, die sich schon mal mit der
    Materie beschäftigt haben, und bereits ein Optimierung des
    Motormanagements hinter sich haben.

    Meine Frage bzw. Sucherei hat sich ca.
    6-9 Monate gezogen. Letzten Endes waren nur 2 dabei, die wirklich
    fundiertes Wissen hatten, wobei mir einer der beiden empfohlen wurde,
    und somit nicht aus „eigener“ Recherche Arbeit stammt.


    gruß Blackfrosch

    Kritik und Verbesserungsvorschlage des Artikels gerne per PN oder hier
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