Hallo,
könnt ihr mir bitte mal Eure Meinung zufolgendem Sachverhalt sagen?

Ich habe mir vor knapp zwei Wochen eine Fabia gekauft: Ein Vorführwagen vom Vertragshändler mit 3300 km. (Modell Excelent, EZ 30.09.04).
Als sich meine Arbeitskollegen den Wagen angeschaut haben, viel Ihnen manches auf:
1.Der vordere Stoßfänger ist bereits nachlackiert. Der Lack hat an einer verdeckten Stelle Nasen, und Schmutz unter dem Lack.
2.Der Kotflügel vorn links war schon mal abgebaut worden (die Schrauben haben deutliche Schlüsselspuren).
3.Das Spaltmaß (am Spalt von der linken A-Säule zum linken Frontscheinwerfer) ist oben größer als unten.
4.Leichte Kratzer im Querspalt zwischen A-Säule und Kotflügel.
5.Eine Streichholzkopf-große Stelle an der Fahrertürkante (zum besagten Kotflügel hin) die offensichtlich mit einem Lackstift oder Pinsel ausgebessert wurde.
6.Plastikkappe auf dem linken Dom fehlt.

Ich bin am selben Abend zum Händler gefahren und habe den Geschäftsführer mit dem Vorwurf konfrontiert, er habe mir einen Unfallwagen verkauft.

Dieser leugnete alles, er müsse das schließlich wissen. Vielleicht habe der Wagen einen Lieferschaden gehabt, er würde sich beim Werkstattmeister erkundigen und mich anrufen.

Der Anruf am nächsten Tag: Der Stoßfänger hätte tatsächlich zwei kleine Kratzer gehabt und sei deswegen in die Lackiererei gegeben worden. Man würde die mieserable Arbeit dort reklamieren. Natürlich würde die Stoßstange nachgearbeitet.
Der Kotflügel hätte bei Anlieferung einen „Lackfehler (Lufteinschluß o.Ä.)“ gehabt uns sei deshalb neu lackiert worden.

Mir kommen hier Zweifel. Warum wird ein Kotflügel zum lackieren abgebaut? Ist das üblich?
Kann es nicht eher so sein, dass bei einem Frontaufprall Kotflügel und Stoßfänger beschädigt wurden, und der Kotflügel dabei gegen die Tür gedrückt wurde?

Wie würdet Ihr Euch verhalten?
Mein Wagen steht im Moment in der Werkstatt des Händlers und ich fahre einen Ersatzwagen.

Letztendlich kann dir da nur ein Gutachter helfen fürcht ich.

egal ob Lieferschaden oder nicht, hätte ihn aber der Verkäufer nicht sowieso darüber informieren müssen?

..und Recht kriegen ist zweierlei. Leider.

Für den Begriff "Unfallwagen" gibt es klare Definitionen. Ich bin sicher, der Dir gelieferte Wagen fällt nicht drunter - der Händler, der einem Kunden so etwas verschweigt, wäre schon ziemlich arglistig - hier wäre dann sicher auch der Sachverhalt des Betrugs gegeben.

Aus welchen Gründen auch immer nachlackiert und eventuell demontiert wurde, der Händler hat sich zumindest moralisch stark ins Unrecht gesetzt und doch irgendwo Dein Vertrauen mißbraucht.
Nutze Deine moralisch stärkere Position - bestehe auf gründlicher Nachbesserung und handle noch was raus, für das dir geschehene Unrecht. Am besten Sachwerte oder Dienstleistungen wir Radio, Zubehör, Tieferlegen oder so, da haben sie den größten Spielraum. Die Zahlung eines Minderungsbetrages an Dich wäre ein Schuldeingeständnis - das werden sie nicht machen.

Osterzeit=Fabiazeit

Kuddel

Nach den Feststellungen der Kollegen wäre ich mit dem Auto mal zu TÜV / DEKRA gefahren, hätte denen meinen Verdacht geschildert und die das Auto mal durchchecken lassen.

Die 100 Euronen oder so hätte ich dann auch noch investiert.

Wenn der Händler / Werkstatt mit Lackschäden schon so ein Geheimnis macht, dann möchte man ja gar nicht weiterdenken.

Hoffentlich wendet sich das alles zum Guten für Dich. :]

Also das mit dem Lieferschaden ist grober Unfug...

Ich habe das mal im Werk in Tschechien gesehen... die Lackierung läuft so vollautomatisch in einer Lackierstraße ab, dass da solche Sachen gar nicht auftreten können... und wenn der Wagen da rauskommt, wird das ganze nochmal einer gründlichen Qualitätskontrolle unterzogen....

Ich vermute ehr, dass da auf einer Probefahrt mal ein kleiner Rempler passiert ist, der zwar nicht den Begriff "Unfallfahrzeug" rechtfertigt, der aber hätte genannt werden müssen...

Den Händler möchte ich sehen, der ein neu geliefertes Auto auseinanderschraubt und einzelne Teile zum Nacharbeiten in eine Lackiererei gibt... Das ist doch Verarschung...

Für mich ist sowas ein Grund nie einen Vorführwagen zu kaufen...

Um den Sachverhalt zu klären, kannst Du z. B. beim ADAC oder auch bei regionalen KFZ-Sachverständigen eine Prüfung machen lassen. Habe das vor kurzem bei unserem zweiten machen lassen. Kosten 55 Euro, Ergebnis alles OK. Gibt einem doch ein gutes Gefühl.
Zum Thema Kotflügel abschrauben: habe mal bei meinem Freundlichen angefragt. Wenn überhaupt geschraubt wird, dann so, dass man das nachher nicht sieht. Heißt im Klartext: Kotflügel wird in der Lackiererei nicht abgeschraubt (ausser Neuteil); Schrauben haben danach keine nachvollziebaren Spuren (werden entweder mit lackiert oder sind "naturbelassen".

Fazit: Lass das Fahrzeug prüfen.

MfG
Babykombi

Das o.g. Schadensbild weißt meiner Meinung nach auch eindeutig auf mindestens einen Rempler oder auch leichten Unfall hin. Beim Kauf meines Fahrzeuges von Privat waren bei der Ankaufsuntersuchung fast exakt die gleichen Erscheinungen (selbe Seite) festzustellen, nur das wir wußten was wir kaufen. Insbesondere das Spaltmaß, Schraubspuren und die fehlende Abdeckung über dem Domlager sind bei mir auch festzustellen gewesen, allerdings ordentlich lackiert und auch sonst von außen nur für Experten sichtbar.
Wie gesagt, ein Rempler war das im Minimum.

Ich würde auch versuchen, dem Händler ein wenig aus den Rippen zu schneiden, wenn der Kotflügel jetzt eh ordentlich gemacht wird, dann hast Du ja eigentlich (außer dem Ärger und den Sorgen jetzt) keinen größeren Nachteil, aber Du hättest über den Schaden eigentlich schon informiert werden sollen und dafür und eben für den Ärger kann der Händler doch was aus dem Zubehör spendieren und alles ist gut.

Bleibt der Händler bei seiner These würd ich versuchen mich so mit ihm zu einigen, dass das Auto zum Gutachter kommt, wenn er recht hat zahlst Du die 50-100 Euro aber weißt , dass alles OK ist. Hast Du recht soll er den Gutachter zahlen und wie oben was nettes springen lassen....