´Wartungsfreie´ Batterien

  • Fabia I

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    ´Wartungsfreie´ Batterien

    Die Legende von der „absolut wartungsfreien“ Starterbatterie

    Zunächst möchte ich klarstellen, daß ich nicht vorhabe, irgendeinen Glaubenskrieg vom Zaun zu brechen. Ich berichte einfach nur aus der Praxis für die Praxis -- für all jene, die sich Erfahrungs-Wissen zunutze machen wollen. Ich nehme die Verhältnisse so wie sie sind. Wenn ich dem einen oder anderen praktisch weiterhelfen kann, dann ist das für mich Weltverbesserung genug.

    Noch vor zwanzig Jahren hatten die meisten Batterien (für´s Auto) Verschlußstopfen und es gehörte wie selbstverständlich dazu, ab und zu die Zellen zu öffnen, nach dem Säurestand zu schauen und gegebenenfalls destilliertes Wasser nachzufüllen. Der Grund für den Wasserverlust ist einfach. Wenn eine Batterie voll geladen ist und eine Ladespannung von über 14 Volt anliegt, dann beginnen die Zellen zu gasen. Dabei wird Wasser in seine Bestandteile zerlegt: in Sauerstoff und Wasserstoff. Da es sich hierbei um Gase handelt, verflüchtigen sie sich und dies führt langsam aber sicher zu einem Wasserverlust.

    Blei-Batterien der älteren Generation (werden heute kaum noch hergestellt) enthalten Schwermetalle, die aufgrund dieser Verunreinigung früher zu gasen anfangen. Blei-Batterien der neuen Generation enthalten diese Verunreinigungen nicht mehr, so daß sich der Gasungs-Beginn zu höheren Spannungswerten hin verschoben hat. Auch diese Batterien gasen. Aber der Wasserverlust geht langsamer vonstatten. Außerdem sind die Bleiplatten deutlich laufzeitstabiler geworden. Zum Teil werden die Platten einzeln in eine Art Plastiktüte eingepackt, um das Herausfallen von Zellen-Masse zu verhindern. Das alles verlängert im Prinzip die Batterie-Lebensdauer.

    Die Batterie-Industrie hat also eine Longlife-Technologie am Markt etabliert, ist aber nicht daran interessiert, daß ihre Batterien auch länger halten. Also haben sie sich etwas einfallen lassen. Sie ließen die Verschlußstopfen verschwinden und versiegelten die Batteriezellen. Man nennt das auch Vollverkapselung. Und dann hat man ihnen noch das Etikett „absolut wartungsfrei“ verpaßt.
    Nun besteht also keine Möglichkeit mehr, destilliertes Wasser nachzufüllen. Also sinkt im Laufe der Zeit der Säurepegel immer weiter ab, wodurch die Schwefelsäure immer konzentrierter wird. Irgendwann ist die Säure so konzentriert geworden, daß sie die Bleiplatten zersetzt. Die Batterie stirbt an innerer Verdurstung. Mithilfe der Vollverkapselung können die Hersteller die Batterie-Lebensdauer nun vorausberechnen, denn sie wissen sehr genau, daß ihre Blei-Speicher weiterhin Wasser verlieren. Das sollen sie ja auch. Je nach anliegender Ladespannung begrenzt sich die Batterie-Lebensdauer von alleine auf etwa 5-7 Jahre. Danach geht das Teil unaufhaltsam in die Knie.

    Wer einen Fabia1 fährt, hat gute Chancen, daß ab Werk eine Batterie mit Verschlußstopfen verbaut ist. Diese Verschlußstopfen hat man sorgsam unter einer schwarzen Folie versteckt, damit niemand auf die verwegene Idee kommt, die Zellen zu öffnen und gemäß traditioneller Wartungspläne mit destilliertem Wasser zu füttern. Denn das verstößt gegen die wirtschaftlichen Interessen des Batterie-Herstellers und ist daher Teufelswerk. Wer es dennoch tut, hat beste Chancen, mit der Ursprungs-Batterie zehn Jahre und länger fahren zu können. Schlimme Sache.

    Man kann sogar noch mehr tun:
    Es gibt ein kleines Vorschalt-Gerät namens ´Megapulse´. Dieses kleine Baby wird während des Ladevorganges mit an die Batteriepole geklemmt. Das Teil erzeugt eine Frequenz, die auf die Sulfat-Kristalle abgestimmt ist. Der hohe Ton zerstört die Kristalle und läßt sie während des Ladevorgangs wieder in Lösung gehen. Auch stark sulfatisierte Batterien lassen sich auf diesem Wege wieder regenerieren. Wer eine solche Regenerier-Elektronik (kostet im Internet-Handel ca. 80 Euro) zum Einsatz bringt, torpediert ein weiteres Mal die Wirtschafts-Interessen der Batterie-Hersteller.

    Ich verwende meinen Megapulse schon seit über zwanzig Jahren und habe damit etwa die gleiche Anzahl halbtoter Batterien wieder zum Leben erweckt. Mein Schwager hatte beispielsweise Probleme mit seiner angezählten Schwachmaten-Batterie. Und glücklicherweise waren Verschlußstopfen vorhanden. Also Tarnfolie runter, Verschlußkappen ab, destillierteres Wasser nachgefüllt und mit parallel-geschaltetem ´Megapulse´ die Batterie langsam wieder aufgeladen.

    Es ist wichtig, zu Beginn des Ladevorganges nicht zuviel Wasser einzufüllen, weil die beim Laden freiwerdende Schwefelsäure mehr Raum beansprucht als Wasser. Wer eine stark entladene Batterie bis zum Stehkragen mit Wasser befüllt und dann auflädt, darf damit rechnen, daß die Säure im Finale oben aus den Zellenöffnungen herausläuft. Schöne Sauerei. Also mit dem Wasser sparsam beginnen -- wie bei einem Verdurstenden: immer nur in kleinen Schlucken Wasser zuführen, danach weiter laden und den Säurepegel immer im Auge behalten. Erst bei voll geladener Batterie wird dann bis zur Markierung mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Fertig.

    Zurück zu meinem Schwager. Nach der Spezialbehandlung seiner Batterie fuhr er glücklich wieder nach Hause. Ein paar Monate später erzählte er mir, sie wären im Winterurlaub in den Alpen gewesen. Nach eiskalten Nächten mit -20 Grad und tiefer sprang der Wagen morgens leichtfüßig an wie ein Abfahrtsläufer auf Anabolika. Für eine Batterie im Endspiel war das nicht übel.

    Nein, ich werfe den Batterie-Herstellern nicht vor, Abzocke zu betreiben. Denn die Batterie-Hersteller sind in erster Linie Auto-Zulieferer. An jenen Batterien, die sie an die Fließbänder liefern, verdienen sie kaum etwas. Dafür ist der Kostendruck viel zu groß. Erst über den Ersatzteilhandel kommt wirklich Geld in die Kasse. Und deswegen sind die Batterie-Hersteller darauf angewiesen, die Lebensdauer ihrer Batterien zu begrenzen. Ich beklage nicht die Verhältnisse, ich nehme sie schlicht zur Kenntnis.

    Andererseits: wer die Verhältnisse kennt, der kann sie zum eigenen Vorteil nutzen.

    Schöne Grüße vom altensack.

    Batterie-Reanimation zweite Stufe

    Stufe 2: Batterie-Reanimation für Unerschrockene

    Bis jetzt ging es um jene Batterien, die tatsächlich noch über Verschlußstopfen verfügen. Ich kenne zwei Hersteller, bei denen Stopfen verbaut werden, nämlich bei den Firmen Moll und Banner. Bei Batterien dieser Hersteller hat man die Stopfen unter einer dunklen Folie versteckt. Mit Batterien des Herstellers Moll habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Meines Wissens stammen die original-verbauten Batterien im VW-Konzern von Moll.

    Kommen wir jetzt zu den vollverkapselten Batterien. Diese haben einen aufgesetzten Deckel aus Kunststoff, der mit dem Unterbau (ebenfalls Kunststoff) verschweißt ist. Im Deckel sind seitwärts Entgasungs-Öffnungen angebracht.
    Wer sich zutraut, den Deckel abzuhebeln, der kann dies tatsächlich tun. Doch bevor man loslegt, sollte man auf jeden Fall die Oberseite der Batterie gründlich reinigen und absaugen, damit nach dem Öffnen kein Dreck in die Zellenöffnungen hineinfällt. Sollte ein kleines Stück Plastik in eine Zelle hineinfallen, dann ist das weniger tragisch, denn Kunstoff löst sich nicht in der Batteriesäure auf. Durch Kunststoff wird die Zelle nicht vergiftet (elektrochemisch verunreinigt).

    Der Deckel sitzt immer in der Mitte des Aufbaues und hat seitwärts kleine Öffnungen, woran man ihn erkennen kann. Der Deckel ist relativ schmal. Genau unter dem Deckel befinden sich die Zellenöffnungen. Dummerweise haben die großen Markenhersteller den aufgesetzten Deckel an besonders vielen Stellen mit dem Unterbau zusammengesintert (die wollen ihr Produkt mit allen Mitteln vor unerwünschtem Zugriff schützen). Bei den NoName-Batterien geht es leichter, weil dort nur die äußeren Kanten des Deckels mit dem Unterbau verschweißt sind. Bei den NoNames genügt ein flacher Schraubendreher und/oder ein schmaler Holzbeitel, um den Deckel abzuhebeln. Dies sollte beherzt und dennoch mit Feingefühl geschehen. Denn nach getaner Arbeit muß der Deckel wieder drauf. Ein demolierter Deckel ist als krönender Abschluß eher ungeeignet.

    Es genügt übrigens, die den Batterie-Polen abgewandte Seite des Deckels aufzuhebeln und dann mit Gefühl etwas hochzubiegen. Die den Polen zugewandte Kantenlänge des Deckels läßt man wie sie ist. Damit die hochgebogene Seite geöffnet bleibt, sind zwischengeschobene Holzkeile hilfreich.

    Unter dem Deckel kommen dann die Zellen-Öffnungen zum Vorschein. Man kann mit einer Stirn- oder Taschenlampe gut in die Zellen hineinleuchten. In den Zellen sind etwas versteckt Nasen angebracht. Wenn die Batterie vollständig geladen worden ist, dann muß der Säurepegel die untere Spitze der jeweiligen Nase berühren.

    Ich habe gerade zwei große 90 AH - Batterien (aus einem Wohnmobil) in der Mache. Jede für sich hat auf dem Weg zur vollständigen Wiederbelebung etwa 0,7 Liter destilliertes Wasser verschluckt. Und jede Batterie hat etwa eine Woche lang am Ladegerät gehangen -- natürlich mit Megapulse. Der weiße Belag auf den Platten ist während des Ladezyklus (mit relativ geringem Ladestrom) vollständig verschwunden.

    Zum Schluß wird der Deckel wieder auf den Unterbau gedrückt und mit Hilfe einer Heißklebepistole rundum mit dem Unterbau verklebt. Sollte die Klebenaht etwas zu grobschlächtig ausfallen, dann kann man mit einem Lötkolben die Klebe-Kanten kosmetisch nachbearbeiten. Zwingend erforderlich ist das nicht. Hauptsache der Deckel sitzt wieder säuredicht auf.

    Das Schlimmste was passieren kann, ist, daß die Wiederbelebung mißlingt und die optisch verunstaltete Altbatterie doch zum Recycling-Hof muß. Außer Zeit und Aufwand ist dabei nichts verloren gegangen. Doch wenn es gut läuft, schenkt man seiner Alt-Batterie ein zweites Leben, wobei dann der reanimierte Stromspeicher alles andere als alt aussieht.

    Gutes Gelingen wünscht der altesack.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „altersack“ ()

    Klingt interessant. Werd mir mal so ein Teil bestellen und schauen was mit der Batterie aus dem Motorrad noch zu machen ist. Kleine Frage am Rande, kann man auch Batteriesäure nachfüllen oder reicht dest. Wasser? Säure hätte ich noch da
    Außen: Milotec Frontgrill, RS-Front, Heck clean & Milotec BodyKit, Dachspoiler, Motorhaube verlängert, Angel Eyes, Haubenlift, schwarze Seitenblinker, WEITEC Hicon GT, O.Z. Superturismo GT 7x16, Seat Domstrebe,Cupra Luftführung, FOX-AGA im Diesellook, Aerotwin rund um Innen: Original MAL, Sportsitze vom Sportline, Elegance Schaltknauf, W8 Innenraumleuchte, Lupo Dosenhalter, Bora/Golf Brillenfach

    1.4 TDI @ SKN 70 KW & 210 NM
    Hallo zusammen.

    Grundsätzlich keine Säure nachfüllen, weil die Säure-Konzentration sonst beim Wiederaufladen über den Sollwert hinaus ansteigt. Wird die Säure zu konzentriert, dann zersetzen sich die Platten und das Blei geht in Lösung. Eine innerlich aufgelöste Batterie macht höchstens noch eine gute Figur als Briefbeschwerer, aber nicht mehr als Stromspeicher. Deswegen immer nur destilliertes Wasser nachfüllen.

    Beim Laden der Batterie wird Schwefelsäure frei, weil das an den Platten abgeschiedene Sulfat wieder in Lösung geht. Die Platten des einen Poles verwandeln sich dann in Bleioxid und die Gegenseite in Blei. Bei einer voll geladenen Batterie ist dann das gesamte Sulfat als Schwefelsäure wieder in Lösung gegangen. Beim Entladen scheidet sich das Sulfat aus der Schwefelsäure wieder an den Platten ab -- gut zu erkennen an der weißlichen Färbung. Bleibt eine Batterie zu lange im teilentladenen Zustand, dann verfestigt sich das gebildete Bleisulfat und kann nicht wieder in Lösung gehen -- auch durch Laden nicht. Durch Sulfatisierung verliert die Batterie an Leistung, bis sie irgendwann gar nicht mehr zu gebrauchen ist.

    Und hier kommt ´Megapulse´ ins Spiel. Die vom ´Megapulse´ aufmodulierte Frequenz entspricht der Resonanz-Frequenz vom Bleisulfat. Die Bleisulfat-Kristalle fangen an zu schwingen und das bricht die verfestigten Kristalle wieder auf. Das Sulfat kann nun beim Laden wieder in Lösung gehen und plötzlich erhebt sich der Phönix aus der Asche. Diese Asche wiederum kann man sich nun sparen, anstatt beim Händler eine neue Batterie zu kaufen.

    Das Refreshing klappt nicht immer, aber immer öfter. Man kann das ´Megapulse´-Gerät auch während der Fahrt betreiben. Es wird einfach parallel an die Pole geklemmt und spielt immer mit, wenn der Generator lädt. Das ist das ambulante Wellness-Programm für eine angezählte Batterie. Nach spätestens einer Woche sollte dann der Säurepegel in den Zellen überprüft werden. Fast immer fehlt es an destilliertem Wasser. Gibt es in jedem Baumarkt.
    Dabei gilt: erst laden, dann nachschenken, genau in der Reihenfolge.

    altersack.