Achtung !
Schrauben der Motoraufhängung (Beifahrerseite) können sich
beim Dieselmotor mit der Zeit lockern !
Schrauben der Motoraufhängung (Beifahrerseite) können sich
beim Dieselmotor mit der Zeit lockern !
Die Motoraufhängung ist insbesondere beim 3-Zylinder-Pumpedüse sehr weich ausgelegt, um den tendenziell unrunden und rauhen Lauf gut abzufedern. Die ausgeprägten Resonanzen können mit der Zeit dazu führen, daß sich die dicken Schrauben, die den Motor halten, lockern. Besonders betroffen von dieser Lockerungsübung scheint die (in Fahrtrichtung) vordere Schraube zu sein.
Es ist keine schlechte Idee, ab und an mal die Eindreh-Festigkeit der Aufhängungs-Schrauben zu überprüfen. Ist keine große Sache, weil man bestens an die beiden Schrauben herankommt. Drehmomentschlüssel verwenden.
Seitdem mir das (nach ca. 250.000 km Laufzeit) widerfahren ist, habe ich die Schrauben zusätzlich gesichert. Es gibt im Baumarkt eine graue Kunststoff-Füll-Kleb-Dicht-Masse namens MEM Gum Dicht als Kartusche (ist etwas fester) und MEM Dichtfix in der Dose. Ich verwende beides im Kfz-Bereich und auch sonstwo. In der Dose ist das Zeugs etwas dünner und zudem faserverstärkt. Beide Dichtmassen enthalten organische Lösungsmittel und sind für extremen Außen-Einsatz gedacht. Nach meiner langjährigen Erfahrung gibt es nichts besseres.
Ich habe die gelockerte Schraube (immer nur eine rausschrauben!) komplett rausgedreht, in den Topf mit Dichtfix getaucht, dann überschüssige Dichtmasse wieder abgestreift und von der Gewindespitze vollkommen entfernt (es sollte möglichst keine Dichtmasse unter die Schraube ins Gewindeloch geraten).
Wenn man die präparierte Schraube wieder eindreht, dann wandert die Dichtmasse am Gewinde nach oben und sammelt sich am Schraubenkopf. Das ist gut so. Man kann den resultierenden Klebe-Effekt noch verstärken, in dem man zusätzlich eine Unterlegscheibe mit passender Bohrung und breitem Schild verwendet. An der verbreiterten Auflagefläche verteilt sich die Klebemasse besonders gut. Die Masse härtet weich aus und bleibt dauerelastisch. Dadurch kann die graue Masse dauerhaft alle Motor-Resonanzen absorbieren.
Konsequenz: die Schraube bleibt nun für immer da wo sie hingehört.
Es ist empfehlenswert, die dicken Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel anzuziehen. Die Schrauben werden nämlich in Alu-Guß hineingedreht. Und Alu-Guß ist beileibe nicht so stabil wie eine Stahlschraube. Ohne Drehmomentschlüssel besteht immer die Gefahr, daß man die Schrauben überdreht. Und dann muß man ein neues Gewinde schneiden.
Bei mir hatte sich die vordere Schraube nicht nur gelockert. Sie hatte auch im gelockerten Zustand das Gewinde im Alu-Guß zertrümmert. Ich mußte das Gewinde neu schneiden und dann den nächst größeren Schrauben-Durchmesser verwenden.
Um die Alu-Späne vom Gewindeschneiden aus dem Loch herauszubekommen, habe ich einen langen Nagel mit der Spitze in das Dichtfix getaucht. Nachdem die Masse an der Nagelspitze leicht abgetrocknet war, bin ich mit dem Nagel in die Bohrung hinein. Die Alu-Späne bleiben am Nagel bzw. an der Dichtmasse kleben. Späne vom Nagel abnehmen. Prozedur solange wiederholen, bis keine Späne mehr herauskommen.
Die Dichtmasse hält die Schraube nicht nur an Ort und Stelle. Die Dichtmasse schützt auch das Gewinde im Aluminium, weil es nicht mehr direkt mit dem harten Stahl der Schraube in Berührung kommt. Es bleibt immer eine minimale Schicht Dichtmasse dazwischen.
Mein Empfehlung:
Immer eine Schraube herausdrehen, wie beschrieben mit Dichtmasse versehen und dann wieder eindrehen und festziehen. Die mit Dichtmasse versehenen Schrauben lassen sich übrigens problemlos wieder herausdrehen, wenn es sein muß.
Die Moral von der Geschicht: man muß sich immer wieder was einfallen lassen.
Schöne Grüße vom Altensack.