Bremsenruckeln vorne -- Lösung für Fortgeschrittene
Ich stoße immer wieder auf Störungs-Verursacher, die versteckt ihr Unwesen treiben. Anders gesagt: ich werde mit abartigen Problemen technischer Art konfrontiert, die einen gelegentlich in den Wahnsinn treiben. Also kann ich auch darüber berichten.
Zum Thema Bremsenruckeln gibt es reichlich Beiträge im Forum, aber mir scheint, als ob da weiter im Nebel herumgestochert wird. Ich bin mir inzwischen sicher, den Hauptverursacher gefunden zu haben:
Die Konstruktion der Radnaben-/Radlager-Packung ist ein Schwachpunkt.
Beim Radnaben-/Radlager-Set werden die Lager-Halbschalen nicht mehr von der Lager-Mutter sondern von der Nabenwelle selbst zusammengehalten. Offensichtlich wird das komplette Bauteil bereits beim Zusammenbau im Werk mit dem nötigen Vorpreßdruck versehen. Die Radlager-Mutter ist nur noch dazu da, die Steckachse zentriert in der Radnabe zu fixieren. Dazu reicht ein relativ schwaches Anzugs-Drehmoment von etwa 120 Nm.
Das Radlager wird in den Achsschenkel eingepreßt und mit einem Kranz aus Blech-Krampen am Endpunkt fixiert/verankert. Beim Radlager vom Octavia 1 gibt es dagegen solide Spannringe, die das Lager in der Buchse sowohl außen als auch innen fixieren -- die eindeutig stabilere Konstruktion.
Ein eingeklipstes Radlager ist nach meiner Einschätzung nicht so stabil verankert wie bei einem System mit Spannringen. Ich kann mir vorstellen, daß die Radlager beim Fabia nicht allen Belastungen (Quer-Beschleunigungs-Kräften) gewachsen sind.
Wenn Lager oder Steckachse geringfügiges Spiel aufweisen, dann beginnen Nabe und Bremssscheibe zu taumeln. Die Folge ist ungleichmäßiger Abrieb auf der Scheibe, was dann zum berüchtigten Bremsen-Ruckeln führt. Was kann man dagegen tun?
Ich bin auf diese Geschichte gestoßen, weil ich eine kaputte Achsgelenk-Manschette erneuern mußte. Dabei habe ich alle Teile genau unter die Lupe genommen.
Trick 1:
Weil ich ein gründlicher Mensch bin, habe ich das Fett im äußeren Antriebsgelenk-Kopf erneuert. Zusätzlich empfiehlt es sich, etwas Getriebeöl ins Gelenk zu träufeln (noch besser ist Mathy Universal T Getriebeöl-Zusatz -- überragende Schmiereigenschaften).
Die Schmierung im Gelenk wird so verbessert und das Fett bleibt dauerhaft geschmeidig. Weicheres Fett führt zu einer besonders gleichmäßigen Übertragung der Antriebskraft, weil die Gelenk-Kugeln störungsfrei in ihren Bahnen laufen. Taumelbewegungen der Steckachse (die auf unschöne Weise an der Radnabe zupfen) werden vermieden.
Trick 2:
Am Kopf des Antriebs-Gelenkes (dort wo die Steckachse beginnt) befindet sich eine Art Kunststoff-Metall-Ring als hinterer Anschlag. Hier liegt die Innenseite der eingebauten Radnabe am Gelenkkopf an. Daß an dieser wichtigen Stelle Kunststoff im Spiel ist, halte ich für einen weiteren Schwachpunkt.
Bevor die Steckachse in die Radnabe eingeführt wird, sollte der Anschlag-Ring und die Radnaben-Innenseite peinlich von allem Dreck befreit und mit Sprühfett o.ä. eingefettet werden. Auch die Steckachse sollte vor dem Einfädeln mit Öl eingefettet werden. Anschlag-Ring und Naben-Innenseite müssen später absolut bündig aneinander anliegen. Auch leichtester Versatz kann zu Taumelbewegungen der Radnabe führen.
Das Ergebnis meiner Bemühungen:
Jede Bewegung am Lenkrad wird nun feinfühliger (als vorher) auf die Vorderachse übertragen und das vorher ausgeprägte Bremsen-Ruckeln wird immer schwächer. Offensichtlich läuft die Bremsscheibe nun zentriert und schleift sich wieder plan.
Manchmal haben kleine Maßnahmen eine erstaunliche Wirkung. Ich wünschte es wäre immer so.
Schöne Grüße vom Altensack.
Ich stoße immer wieder auf Störungs-Verursacher, die versteckt ihr Unwesen treiben. Anders gesagt: ich werde mit abartigen Problemen technischer Art konfrontiert, die einen gelegentlich in den Wahnsinn treiben. Also kann ich auch darüber berichten.
Zum Thema Bremsenruckeln gibt es reichlich Beiträge im Forum, aber mir scheint, als ob da weiter im Nebel herumgestochert wird. Ich bin mir inzwischen sicher, den Hauptverursacher gefunden zu haben:
Die Konstruktion der Radnaben-/Radlager-Packung ist ein Schwachpunkt.
Beim Radnaben-/Radlager-Set werden die Lager-Halbschalen nicht mehr von der Lager-Mutter sondern von der Nabenwelle selbst zusammengehalten. Offensichtlich wird das komplette Bauteil bereits beim Zusammenbau im Werk mit dem nötigen Vorpreßdruck versehen. Die Radlager-Mutter ist nur noch dazu da, die Steckachse zentriert in der Radnabe zu fixieren. Dazu reicht ein relativ schwaches Anzugs-Drehmoment von etwa 120 Nm.
Das Radlager wird in den Achsschenkel eingepreßt und mit einem Kranz aus Blech-Krampen am Endpunkt fixiert/verankert. Beim Radlager vom Octavia 1 gibt es dagegen solide Spannringe, die das Lager in der Buchse sowohl außen als auch innen fixieren -- die eindeutig stabilere Konstruktion.
Ein eingeklipstes Radlager ist nach meiner Einschätzung nicht so stabil verankert wie bei einem System mit Spannringen. Ich kann mir vorstellen, daß die Radlager beim Fabia nicht allen Belastungen (Quer-Beschleunigungs-Kräften) gewachsen sind.
Wenn Lager oder Steckachse geringfügiges Spiel aufweisen, dann beginnen Nabe und Bremssscheibe zu taumeln. Die Folge ist ungleichmäßiger Abrieb auf der Scheibe, was dann zum berüchtigten Bremsen-Ruckeln führt. Was kann man dagegen tun?
Ich bin auf diese Geschichte gestoßen, weil ich eine kaputte Achsgelenk-Manschette erneuern mußte. Dabei habe ich alle Teile genau unter die Lupe genommen.
Trick 1:
Weil ich ein gründlicher Mensch bin, habe ich das Fett im äußeren Antriebsgelenk-Kopf erneuert. Zusätzlich empfiehlt es sich, etwas Getriebeöl ins Gelenk zu träufeln (noch besser ist Mathy Universal T Getriebeöl-Zusatz -- überragende Schmiereigenschaften).
Die Schmierung im Gelenk wird so verbessert und das Fett bleibt dauerhaft geschmeidig. Weicheres Fett führt zu einer besonders gleichmäßigen Übertragung der Antriebskraft, weil die Gelenk-Kugeln störungsfrei in ihren Bahnen laufen. Taumelbewegungen der Steckachse (die auf unschöne Weise an der Radnabe zupfen) werden vermieden.
Trick 2:
Am Kopf des Antriebs-Gelenkes (dort wo die Steckachse beginnt) befindet sich eine Art Kunststoff-Metall-Ring als hinterer Anschlag. Hier liegt die Innenseite der eingebauten Radnabe am Gelenkkopf an. Daß an dieser wichtigen Stelle Kunststoff im Spiel ist, halte ich für einen weiteren Schwachpunkt.
Bevor die Steckachse in die Radnabe eingeführt wird, sollte der Anschlag-Ring und die Radnaben-Innenseite peinlich von allem Dreck befreit und mit Sprühfett o.ä. eingefettet werden. Auch die Steckachse sollte vor dem Einfädeln mit Öl eingefettet werden. Anschlag-Ring und Naben-Innenseite müssen später absolut bündig aneinander anliegen. Auch leichtester Versatz kann zu Taumelbewegungen der Radnabe führen.
Das Ergebnis meiner Bemühungen:
Jede Bewegung am Lenkrad wird nun feinfühliger (als vorher) auf die Vorderachse übertragen und das vorher ausgeprägte Bremsen-Ruckeln wird immer schwächer. Offensichtlich läuft die Bremsscheibe nun zentriert und schleift sich wieder plan.
Manchmal haben kleine Maßnahmen eine erstaunliche Wirkung. Ich wünschte es wäre immer so.
Schöne Grüße vom Altensack.
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