170 PS aus 1,4 Litern - der "TSI" von VW

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    170 PS aus 1,4 Litern - der "TSI" von VW

    Beim Autoquartett wird man sich umstellen müssen. Große Hubräume stehen bald nicht mehr für potente Autos. VW bringt jetzt einen 1,4-Liter-Hightech-Motor mit 170 PS. Der macht Spaß und spart dabei noch Sprit.



    1,4 Liter Hubraum, 170 PS, 220 km/h Höchstgeschwindigkeit und ein Durchschnittsverbrauch von 7,2 Liter je 100 Kilometer - das sind die beeindruckenden Daten des neuartigen TSI-Motors. Sein Name kombiniert die Kürzel T für Turbo und FSI, was bei VW für Benzindirekteinspritzung steht. Dass man bei TSI auch an TDI, die kräftigen Diesel des Konzerns, denken muss, ist ein gewünschter Nebeneffekt. Denn wer den Motor fährt, der ab Januar 2006 im neuen Golf-Modell "GT" angeboten wird, merkt es sofort: Hier hat man einen Benziner, der den Fahrer die versprochenen PS auch spüren lässt. Von Anfang an erfüllt der TSI-Motor jeden "Zugkraftwunsch", wie Middendorf es ausdrückt, spontan und willig. Und im Gegensatz zu einem Diesel dreht er dabei auch noch munter hoch bis zu 7000 Touren.

    TSI-Motor: Kraftvoll und sparsam zugleich
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    TSI-Motor: Kraftvoll und sparsam zugleich
    Bei einer Vergleichsfahrt auf dem VW-Prüfgelände im niedersächsischen Ehra-Lessien standen der neue Golf GT mit dem TSI-Motor und ein bekannter 2,0-Liter-FSI (150 PS) ohne Aufladung zur Verfügung. Trotz des deutlich größeren Hubraums war der FSI in allen Belangen unterlegen: Der TSI hing besser am Gas, drehte williger hoch und lief bei gleicher Drehzahl schneller. Am Ende des anspruchsvollen, sehr kurvigen und 15 Kilometer langen Handlingkurses zeigte der Bordcomputer zudem einen TSI-Sieg in der Verbrauchswertung an: 9,0 zu 9,5 Litern je 100 Kilometer.

    Turbo ohne D-Zug-Zuschlag

    Auf den ersten Blick nicht weltbewegend, aber fünf Prozent Minderverbrauch bei deutlich höheren Fahrleistungen muss man erst einmal schaffen. VW-Ingenieur Middendorf: "Oft fahren Sie einen Turbo ja mit D-Zug-Zuschlag." Den habe man beim TSI vermeiden können. Auch VW-eigene Testzyklen ergeben "mit neutralen Fahrern eine Ersparnis zwischen fünf und zehn Prozent".

    Mehr Luft: Das Beatmungsprinzip des TSI-Motors
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    Mehr Luft: Das Beatmungsprinzip des TSI-Motors
    Nächste Testfahrt: Beide Wagen werden jetzt alles andere als neutral bewegt, sondern richtig um den Kurs gehetzt - mit häufigem Zurückschalten und weitem Ausdrehen der Gänge. Nun zeigt der FSI einen Verbrauch von 14,5 Litern je 100 Kilometer an, der TSI ist mit 12,5 Litern zufrieden - ein Abstand von nahezu 14 Prozent. Auch die Unterschiede in den Fahrleistungen sind noch deutlicher geworden.

    "Insbesondere dem deutschen Kunden ist der günstige Verbrauch bei hohen Geschwindigkeiten wichtig", sagt Hermann Middendorf. Nun sind 12,5 Liter nicht wirklich günstig, aber weitere Zahlen sollen das Potenzial des TSI-Prinzips verdeutlichen: Ein unter vergleichbaren Bedingungen getesteter Mini Cooper S mit 1,6-Liter-Kompressormotor und 170 PS zeigte am Ende einen Durchschnittswert von 18,6 Litern an - fast 50 Prozent mehr als der Golf GT mit TSI-Motor. Und der Normverbrauch des Opel Astra Turbo mit ebenfalls 170 PS liegt bei 9,0 Litern je 100 Kilometer. Er schluckt damit 1,8 Liter oder 25 Prozent mehr als der Golf GT.

    Golf-GT-Interieur: Keine Experimente im Innenraum
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    Golf-GT-Interieur: Keine Experimente im Innenraum
    Das Effizienz-Geheimnis bei VW ist eine doppelte Aufladung des Motors: Neben dem Abgasturbolader arbeitet auch ein Kompressor daran, Frischluft zu verdichten und zur Leistungssteigerung in den Brennraum zu drücken. Da der Kompressor über Riemen direkt vom Motor angetrieben wird, steht sein Zusatzdruck ab Leerlaufdrehzahl zur Verfügung. So vermeidet VW beim TSI das ungeliebte "Turboloch", die Lustlosigkeit, von der bei niedrigen Drehzahlen alle Turbomotoren befallen sind. Bis zu einer Drehzahl von 2000 Touren läuft der Kompressor alleine, danach hilft der Turbolader mit und übernimmt oberhalb von 3500 Umdrehungen die Aufladearbeit allein. Diese Arbeitsteilung dämpft gleichzeitig den zentralen Nachteil des Kompressors. Da er vom Motor angetrieben wird, kostet er auch Leistung. Beim TSI sind es aber laut Hermann Middendorf nur viereinhalb PS, weil der Kompressor eben nicht ständig angetrieben wird.

    Technik für Kleinwagen noch zu teuer

    Was der Fahrer am Ende spürt, ist ein maximales Drehmoment von 240 Newtonmetern, das zwischen 1750 und 4500 Umdrehungen konstant anliegt und das TSI-Fahren so souverän gestaltet. Da kann der 2,0-Liter-FSI-Motor nicht mithalten: 200 Nm bei 3500 Umdrehungen pro Minute sind nicht wirklich schwach. Aber es gibt keine einzige Fahrleistungsdisziplin, die der größere Motor für sich entscheidet.

    Golf-Heck: FSI-Modelle haben das Nachsehen
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    Golf-Heck: FSI-Modelle haben das Nachsehen
    Am Ende bleibt die Frage, ob es einen sparsamen Golf-Benziner denn nicht auch mit weniger als 170 PS geben sollte. Das wird so kommen, heißt es bei VW. Für April 2006 ist eine 140-PS-Variante fest geplant, zunächst für den Touran und verbunden mit dem Direktschaltgetriebe. Auch eine 110-PS-Version sei darüber hinaus denkbar. Den Einsatz in kleineren VW-Modellen sieht Ingenieur Middendorf so bald nicht, da die neue Technik für Kleinwagen noch recht teuer sei. Allerdings ist der neue Motor "preiswerter als ein Diesel und auch als der 2,0-Liter-FSI - wegen der dort kostspieligeren Abgasnachbehandlung".

    Am spannendsten aber ist die Spekulation über den Einsatz der druckvollen TSI-Technik in größeren Autos. Wer das bei VW anspricht, hört ausweichende Antworten oder auch die Gegenfrage: "Würden Sie einen Passat mit 1,4-Liter-Motor kaufen?" Warum nicht - aber nur, wenn sich auch die Jungs beim Autoquartett umstellen können.


    [URL=http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte/0,1518,372769,00.html]Quelle[/URL]
    "Gottfather of Baschdlarbeit", Zitat John Doe. "Sexiest Admin alive", Zitat PimpMyHeart alias Octi-Knuddl
    Obwohl ich die Sensation überhaupt nicht in der Leistung sehe. Ähnliche Literleistungen von rund 120 PS gibt es schon seit vielen Jahren. Und nicht nur in Supersportwagen wie den guten 2 Liter Maserati-Turbos, sondern auch bei Alfa (164 2.0V6 Turbo) oder die Saab Turbos konnetn schon vor 15 Jahren über 100 PS aus einem Liter Hubraum holen. Es gab da doch zB bei VW in Südamerika einen 1,0 Turbo mit 112 PS.

    Spannend ist tatsächlich, wenn der Verbrauch so deutlich unter den Mitbewerbern liegt. (und man dann noch ne Gasanlage reinbekommt.D)
    Meine alter Fabia I:
    Elegance Kombi 1.4 16V tiefseeblau Bj 2003
    Sportpaket, GRA, PDC, Schiebedach, JVC-KD-LH-3101, Parrot CK3100
    Autogasumbau mit PRINS VSI

    Seit 2009:
    Touran TSI Highline
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