Spritpreislügen kennen wir - hier eine Börsenanalyse

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    Spritpreislügen kennen wir - hier eine Börsenanalyse

    Bereits mehrfach in diesem Jahr ging es an dieser Stelle um die
    Rohstoffmaerkte. Viele Boersenauguren prophezeihen fuer dieses
    Jahrzehnt einen Boom bei fast allen Rohstoffen. Ausloeser ist
    die Integration grosser Volkswirtschaften in die Weltwirtschaft;
    allen voran natuerlich China. Die immense Nachfrage der chine-
    sischen Stahlwirtschaft trieb die Notierungen z.B. von Nickel
    im letzten Jahr in ungeahnte Hoehen. In diesem Jahr verhalten
    sich viele Rohstoffe allerdings kaum den Prognosen entsprechend.
    In vielen Rohstoffmaerkten tat sich per saldo nicht all zu viel.
    In den Agrarrohstoffen (Weizen, Zucker, Kaffee, etc.) genauso
    wenig wie in den Metallen und Edelmetallen. Doch eine grosse
    Ausnahme gibt es: die Energiemaerkte und allem voran Erdoel.

    Erdoel in der Sorte Light Crude erreichte in den vorletzten
    Woche ein neues Allzeithoch. Aber wer glaubte, die Aufwaerts-
    bewegung sei damit zu Ende, irrte sich. Auch in der vergangenen
    Woche gab es gleich mehrere neue Hochs. Am Donnerstag schloss
    der Oel-Future an der NYMEX erstmal ueber 45 US-Dollar. Am
    Freitag wurde muehelos die 46-Dollar Marke durchbrochen und
    deutlich ueberwunden. Der Schlusskurs von 46,60 Dollar lag nur
    knapp unter dem Tageshoch.

    Vor nur knapp einem Monat - bei einem Oelpreis von etwa 40 Dollar -
    waren viele Experten davon ueberzeugt, dass in diesem Preis schon
    etwa 8-10 Dollar reine Spekulationspraemie enthalten waeren;
    sprich die Preise nur von den Spekulanten getrieben seien.
    Inzwischen traut sich fast niemand mehr, von einem angemessenen
    Preis bei gut 30 Dollar zu reden.

    Auch die Begruendungen fuer den steigenden Oelpreis werden zuneh-
    mend abstruser: Einmal ist es eine Explosion in einer Raffinerie
    (die damit am Markt als Nachfrager fuer Erdoel ausfaellt),
    ein anderesmal ist es der Ausfall einer Pipeline im Irak (als
    diese aber zwei Tage wieder in Betrieb genommen wird, steigt
    der Oelpreis trotzdem weiter). Auch die Wirren um den russischen
    Yukos Konzern koennen eigentlich nicht zaehlen, denn die
    russische Regierung wird kaum so dumm sein, einen der groessten
    Steuerzahler nachhaltig an der Produktion zu hindern (ob die
    Firma Yukos die Wirren ueberlebt oder nicht, moeglicherweise
    einen neuen Besitzer bekommt oder was auch immer, ist fuer die
    Oel-Produktion nur wenig relevant). Aber oft kennzeichnen genau
    solche zunehmend an den Haaren herbeigezogenen Begruendungen ein nahendes Hoch.

    Quelle