3 Kilo Wasserstoff (11 Liter Sprit) für 3000 Kilometer

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    3 Kilo Wasserstoff (11 Liter Sprit) für 3000 Kilometer

    Süddeutsche Ingenieure wollen mit einem besonders sparsamen Vehikel von Berlin nach Barcelona fahren. Der eiförmige Einsitzer heißt Hysun 3000 und soll für die Strecke nur wenige Kilogramm Wasserstoff benötigen.



    Berlin - Die erste Etappe seiner Energiesparfahrt nach Spanien nahm Hysun 3000 heute in Angriff. Erster Halt auf dem Weg nach Barcelona ist Schwerin. Danach geht es weiter über Osnabrück, Hamburg, Amsterdam, Köln, Lyon und Marseille.

    Seit über drei Jahren arbeiten Ingenieure aus dem süddeutschen Raum ehrenamtlich an dem Brennstoffzellen-Fahrzeug. Das einsitzige Gefährt wiegt ohne Fahrer 120 Kilogramm. Die Brennstoffzelle vom Antriebsspezialisten Ballard leistet 1200 Watt, die zugelassene Spitzengeschwindigkeit wird mit 80 km/h angegeben.

    Erst Ende August wurde der Prototyp vom TÜV in Köln für den Straßenverkehr zugelassen. Damit ist der Hysun 3000 das erste Fahrzeug in der Kategorie bis 187 Kilogramm Leergewicht, das eine Zulassung erhalten hat. Ziel der Forscher ist es zu zeigen, dass sich die 3000 Kilometer lange Strecke mit nur drei Kilogramm Wasserstoff zurücklegen lässt. Das entspricht etwa elf Litern Benzin und damit einem durchschnittlichem Verbrauch von 0,4 Liter auf 100 Kilometer.

    Die Tour über normale Straßen soll bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h in knapp 14 Tagen bewältigt werden. Längste Tagesetappe ist mit 362 Kilometern das Teilstück von Osnabrück nach Amsterdam, die größte zu überwindende Steigung wird 15 Prozent betragen. Die Forscher rechnen damit, dass der Hysun 3000 am 22. September in Barcelona ankommen wird.
    Anders zu sein bedeutet Einzigartigkeit erreicht zu haben
    Ich finde es ja toll das sich findige Leute immer wieder mit dem Wasserstoffantrieb auseinander setzen, nur sehe ich irgendwo dennoch keinen Fortschritt. Was nutzt uns der serienreife Wasserstoffantrieb, wenn sich bis dahin aber keine Gedanken gemacht wurden, wo und wie man genügend Wasserstoff produzieren kann.
    Technisch ist die Herstellung kein Problem, jedoch die später benötigten Mengen stellen ein großes Problem da.

    Dazu kommt dann noch folgende Problematik:
    In einer Brennstoffzelle wird durch die Reaktion von Wasserstoff und Luftsauerstoff elektrische Energie erzeugt.

    Wasserstoff eine unerschöpfliche Quelle von Wärme und Licht - viele Berichte aus Wissenschaft und Technik und Statements von Politikern vermitteln diesen Eindruck, doch der Schein trügt. Zwei entscheidende Probleme dieser Technologie werden verschwiegen:

    Das scheinbar einzige Abgas der Wasserstofftechnologie, der Wasserdampf ist genauso wie CO2 ein Treibhausgas und heizt die Atmosphäre kräftig an. Das Forschungszentrum Jülich stellte kürzlich fest: "Nicht CO2 ist das Treibhausgas Nr. 1 in unserer Atmosphäre sondern Wasserdampf."

    Die Vorkommen der in Brennstoffzellen eingesetzten Edelmetalle Platin, Rhodium und Palladium sind begrenzt. Zahlen des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie zufolge würde die Weltproduktion von Platin von insgesamt 152 to (Stand 1996) nicht mal für eine Jahresproduktion von 5,3 Mill. Autos in Deutschland reichen. Für die restliche Welt blieben keine Rohstoffe für die Produktion der Brennstoffzellen übrig. Auch andere Industrien müßten auf diesen Rohstoff ganz verzichten. Wobei die Gewinnung von Platin besonders umweltschädigend ist.
    Möglich wäre die Gewinnung von Wasserstoff mit Hilfe der umweltfreundlichen Solarenergie, oder mittels Wasserkraft - hierfür fehlen noch die Ressourcen. Das Umweltbundesamt kommt daher zu dem Schluß, daß der Einsatz von Wasserstoff aufgrund der hohen Energieverluste bei Herstellung und Aufbereitung des Energieträgers zurzeit nicht zu befürworten ist.