Kontakt-Pflege im Fabia1
Nein, es wird hier nicht um akrobatischen Sex auf knapp zwei Kubikmetern umbauten Raum gehen. Aus dem Alter bin ich einfach raus. Statt dessen kümmere ich mich um die vielen elektrischen Leitungen unter dem Blechkleid.
Ich habe mit befreundeten Werkstatt-Leuten schon öfter über dieses Thema diskutiert. Dabei hat sich immer wieder eines herauskristallisiert: die Leitungen und elektrischen Komponenten waren früher von besserer Qualität. Weil es heutzutage bei der Herstellung von Autos um Kosten, Kosten und nochmal um Kosten geht, wird nichts ausgelassen, die Kosten für jedes Bauteil weiter zu senken. Und das geht natürlich auch an der Elektrik nicht spurlos vorüber. Außerdem müssen die Bauteile immer leichter werden und das werden sie auch -- auf Kosten der Substanz.
Im End-Effekt werden die Querschnitte der Leitungen immer dünner (denn man will teueres Kupfer sparen) und die Kabel-Ummantelungen werden immer billiger. Das wirkt sich nicht in den ersten paar Jahren aus, aber es wird auf die Dauer zum Problem.
Wenn die Ummantelungen mit der Zeit porös werden, dann kann Feuchtigkeit bis zur Kupferlitze ins Kabel eindringen und das Kabel langsam zersetzen. Selbst Kabel, die tief in einem dicken Kabelbaum eingepackt sind, können von merkwürdiger Kupfer-Korrosion oder von Kriechströmen von Kabel zu Kabel betroffen sein.
Neue Kabelbäume einziehen ist ein Job für Leute, die Vater und Mutter erschlagen haben. Um so eine Aktion überhaupt in Betracht zu ziehen, muß man sich seiner Sache schon ziemlich sicher sein. Aber wann kann man sich da sicher sein? Schwer zu sagen. Damit es gar nicht erst zu Störungen im Kabelbaum kommt, ist es besser, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Und darum soll es hier gehen.
Meine Lieblings-Methode für die Kabelbaum-Pflege:
Man besorge sich (am besten gleich literweise) Silikonspray -- möglichst mit einem langen Kapillar-Röhrchen. Es gibt bei Ebay beispielsweise eine Rubrik Industriebedarf. Da bekommt man Silikonspray gleich kartonweise für kleines Geld. Sehr zu empfehlen, denn Silikonspray ist fast überall in Haus und Hof einsetzbar, weil es Oberflächen schützt und zugleich mit einem Trockenschmierfilm versieht. Außerdem macht es keinen Dreck (es ist farblos) und riecht kaum. Besonders geeignet ist es für Kunststoffe aller Art und auch für die Gummidichtungen der Türen. Wenn ich in Sachen Gas/Wasser/Scheiße unterwegs bin, dann wird jede Dichtung einer Armatur oder eines Eckventils vor dem Einbau mit Silikonspray eingesprüht. Dann bleibt die Dichtung lange geschmeidig und rutscht von ganz alleine an den richtigen Platz (beim Zusammenschrauben). Kleiner Trick, große Wirkung.
Der perfekte Zeitpunkt für die Kabelbaumpflege ist ein heißer trockener Tag nach vielen heißen trockenen Tagen. Denn dann sind die Kabelbäume allesamt trocken und relativ geschmeidig. Wärme lockert und entspannt zudem die Kabel. Jedes einzelne Kabel hat nun etwas mehr Platz als normal. Das ist ideal für unsere Zwecke.
Die Kabelbäume sind immer ummantelt. Das ist gut für uns. Der ideale Ansatzpunkt, um das Kapillar-Röhrchen in einen Kabelbaum einzuführen, sind jene Punkte, wo die Kabel aus der Ummantelung herausschauen. Dort schiebt man das Kapillar-Röhrchen (mit Gefühl) möglichst mittig (wenn es geht) zwischen die Kabel und beginnt zu sprühen. Den Sprühvorgang immer wieder unterbrechen, damit das Silikon via Kapillar-Effekt tiefer und tiefer in den Kabelbaum hineinkriechen kann. Der Vorgang kann mehrfach wiederholt werden. Das war es schon.
Bei mir war der linke Lautsprecher ausgefallen. Als erste Maßnahme habe ich den Faltenbalg zur Fahrertüre geöffnet und den durchlaufenden Kabelbaum in beide Richtungen mit Silikonspray eingesprüht. Zum Schluß wurde auch der Faltenbalg selbst (innen und außen) kräftig eingesprüht, worauf sich der Balg butterweich wieder ins Blech einklipsen ließ. Als Folge dieser unspektakulären Maßnahme war der linke Lautsprecher plötzlich wieder da. Das kleine Wunder zwischendurch.
Ach ja, Gelenk-Manschetten aller Art und auch Bremsschläuche halten länger, wenn man sie regelmäßig mit Silikonspray einsprüht. Das kann man gut beim Reifenwechsel mit erledigen. Und einmal im Jahr kann es nicht schaden, die obere Haube vom Zahnriemen abzunehmen, den Motor im Leerlauf laufen zu lassen und dann den laufenden Zahnriemen beidseitig mit Silikonspray einzusprühen. Das verhindert nicht nur die Alterung des Zahnriemens. Es sorgt auch dafür, daß der Zahnriemen optimal über die Spannrollen gleitet. Ich mache das nun schon seit Millionen von Kilometern so und mir ist noch nie ein Zahnriemen um die Ohren geflogen. Meine alten ausrangierten Zahnriemen sind optisch kaum von einem fabrikneuen Zahnriemen zu unterscheiden. Kein Witz.
Schöne Grüße vom altensack.
Nein, es wird hier nicht um akrobatischen Sex auf knapp zwei Kubikmetern umbauten Raum gehen. Aus dem Alter bin ich einfach raus. Statt dessen kümmere ich mich um die vielen elektrischen Leitungen unter dem Blechkleid.
Ich habe mit befreundeten Werkstatt-Leuten schon öfter über dieses Thema diskutiert. Dabei hat sich immer wieder eines herauskristallisiert: die Leitungen und elektrischen Komponenten waren früher von besserer Qualität. Weil es heutzutage bei der Herstellung von Autos um Kosten, Kosten und nochmal um Kosten geht, wird nichts ausgelassen, die Kosten für jedes Bauteil weiter zu senken. Und das geht natürlich auch an der Elektrik nicht spurlos vorüber. Außerdem müssen die Bauteile immer leichter werden und das werden sie auch -- auf Kosten der Substanz.
Im End-Effekt werden die Querschnitte der Leitungen immer dünner (denn man will teueres Kupfer sparen) und die Kabel-Ummantelungen werden immer billiger. Das wirkt sich nicht in den ersten paar Jahren aus, aber es wird auf die Dauer zum Problem.
Wenn die Ummantelungen mit der Zeit porös werden, dann kann Feuchtigkeit bis zur Kupferlitze ins Kabel eindringen und das Kabel langsam zersetzen. Selbst Kabel, die tief in einem dicken Kabelbaum eingepackt sind, können von merkwürdiger Kupfer-Korrosion oder von Kriechströmen von Kabel zu Kabel betroffen sein.
Neue Kabelbäume einziehen ist ein Job für Leute, die Vater und Mutter erschlagen haben. Um so eine Aktion überhaupt in Betracht zu ziehen, muß man sich seiner Sache schon ziemlich sicher sein. Aber wann kann man sich da sicher sein? Schwer zu sagen. Damit es gar nicht erst zu Störungen im Kabelbaum kommt, ist es besser, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Und darum soll es hier gehen.
Meine Lieblings-Methode für die Kabelbaum-Pflege:
Man besorge sich (am besten gleich literweise) Silikonspray -- möglichst mit einem langen Kapillar-Röhrchen. Es gibt bei Ebay beispielsweise eine Rubrik Industriebedarf. Da bekommt man Silikonspray gleich kartonweise für kleines Geld. Sehr zu empfehlen, denn Silikonspray ist fast überall in Haus und Hof einsetzbar, weil es Oberflächen schützt und zugleich mit einem Trockenschmierfilm versieht. Außerdem macht es keinen Dreck (es ist farblos) und riecht kaum. Besonders geeignet ist es für Kunststoffe aller Art und auch für die Gummidichtungen der Türen. Wenn ich in Sachen Gas/Wasser/Scheiße unterwegs bin, dann wird jede Dichtung einer Armatur oder eines Eckventils vor dem Einbau mit Silikonspray eingesprüht. Dann bleibt die Dichtung lange geschmeidig und rutscht von ganz alleine an den richtigen Platz (beim Zusammenschrauben). Kleiner Trick, große Wirkung.
Der perfekte Zeitpunkt für die Kabelbaumpflege ist ein heißer trockener Tag nach vielen heißen trockenen Tagen. Denn dann sind die Kabelbäume allesamt trocken und relativ geschmeidig. Wärme lockert und entspannt zudem die Kabel. Jedes einzelne Kabel hat nun etwas mehr Platz als normal. Das ist ideal für unsere Zwecke.
Die Kabelbäume sind immer ummantelt. Das ist gut für uns. Der ideale Ansatzpunkt, um das Kapillar-Röhrchen in einen Kabelbaum einzuführen, sind jene Punkte, wo die Kabel aus der Ummantelung herausschauen. Dort schiebt man das Kapillar-Röhrchen (mit Gefühl) möglichst mittig (wenn es geht) zwischen die Kabel und beginnt zu sprühen. Den Sprühvorgang immer wieder unterbrechen, damit das Silikon via Kapillar-Effekt tiefer und tiefer in den Kabelbaum hineinkriechen kann. Der Vorgang kann mehrfach wiederholt werden. Das war es schon.
Bei mir war der linke Lautsprecher ausgefallen. Als erste Maßnahme habe ich den Faltenbalg zur Fahrertüre geöffnet und den durchlaufenden Kabelbaum in beide Richtungen mit Silikonspray eingesprüht. Zum Schluß wurde auch der Faltenbalg selbst (innen und außen) kräftig eingesprüht, worauf sich der Balg butterweich wieder ins Blech einklipsen ließ. Als Folge dieser unspektakulären Maßnahme war der linke Lautsprecher plötzlich wieder da. Das kleine Wunder zwischendurch.
Ach ja, Gelenk-Manschetten aller Art und auch Bremsschläuche halten länger, wenn man sie regelmäßig mit Silikonspray einsprüht. Das kann man gut beim Reifenwechsel mit erledigen. Und einmal im Jahr kann es nicht schaden, die obere Haube vom Zahnriemen abzunehmen, den Motor im Leerlauf laufen zu lassen und dann den laufenden Zahnriemen beidseitig mit Silikonspray einzusprühen. Das verhindert nicht nur die Alterung des Zahnriemens. Es sorgt auch dafür, daß der Zahnriemen optimal über die Spannrollen gleitet. Ich mache das nun schon seit Millionen von Kilometern so und mir ist noch nie ein Zahnriemen um die Ohren geflogen. Meine alten ausrangierten Zahnriemen sind optisch kaum von einem fabrikneuen Zahnriemen zu unterscheiden. Kein Witz.
Schöne Grüße vom altensack.