Kraftstoffbemessung >> Aufleuchten der Motor-Kontroll-Leuchte......eine unendliche Geschichte......

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      Kraftstoffbemessung >> Aufleuchten der Motor-Kontroll-Leuchte......eine unendliche Geschichte......

      Häufige Fehlermeldungen beim Benziner:

      Kraftstoffbemessung und Ansaugdruck

      ......und eine zentrale (aber selten erkannte) Haupt-Ursache.......




      Wenn beim Benziner mit diesem Problem die gelbe Motor-Kontroll-Leuchte (MKL) angeht, dann deutet das immer auf eine Undichtigkeit im Ansaugstrang hin. In vielen Foren trifft man immer wieder auf diese nervige Fehlermeldung -- mal mit konkreten Motor-Symptomen (unruhiger Leerlauf, schlechte Gasannahme, Motor geht manchmal aus....) und mal ohne.

      Ich bin bei einem Benziner (Kennbuchstabe AUA....der Name ist zuweilen Programm) der Sache auf den Grund gegangen -- und zwar mit klassischer Fehlersuche.......und bin fündig geworden. Immer wieder wird die Drosselklappe als Verursacher erwähnt, doch das eigentliche Problem sitzt unter der Drosselklappe....

      Die Drosselklappe sitzt auf einem Flansch und ist mit 4 Inbus-Schrauben befestigt, Wenn man die vier Schrauben draußen hat, kann man die Drosselklappe abnehmen. Dazu muß noch nicht einmal der Stecker abgezogen werden. Drosselklappen-Block hochnehmen und weiter vorne (am besten in einem kleinen Karton) ablegen -- natürlich nur soweit, wie die Hundeleine ( die Verkabelung) es zuläßt.

      Unter der Drosselklappe kam in meinem Fall eine hauchdünne Alufolien-Dichtung zum Vorschein. An den Ablagerungs-Spuren war gut zu erkennen, daß die Alufolie nur Dekoration war. Was hierher gehört, ist eine weich-elastische Dichtung mit ausreichender Schichtdicke. Es ist wirklich erstaunlich, wie heutzutage an den unmöglichsten Stellen am Material gespart wird. Weil die eingebaute Dichtung nichts taugt, muß man Drosselklappe und Flansch mit Dichtmasse aus der Tube abdichten. Glücklicherweise gibt es Universal-Abdichtungs-Paste für Ventildeckel etc. ....

      Qualitativ hochwertige Abdichtung des Drosselklappen-Flansches:

      Man nimmt die Dichtung vom Flansch und reinigt die Auflageflächen mit Waschbenzin oder Bremsenreiniger, bis nur noch blankes Metall zu sehen ist. Auf gleiche Weise reinigt man die Alu-Dichtung auf beiden Seiten. Dann trägt man das Dichtmaterial aus der Tube gleichmäßig auf beiden Seiten der Dichtung auf, so daß die gesamte Alu-Dichtung beidseitig und gleichmäßig mit Dichtmasse bedeckt ist.
      Nun setzt man die Alu-Dichtung wieder auf den Flansch. Die Dichtung muß mit den dafür vorgesehenen Bohrungen in die Fixier-Dorne passen....dann liegt die Dichtung genau so wie es sein soll....narrensicher.
      Nun setzt man die Drosselklappe wieder auf die Dichtung. Die Befestigungs-Schrauben sind nicht sehr standfest und dürfen nur mit geringem Drehmoment angezogen werden. Wer zu fest anzieht, hat verloren....dann dreht die Schraube plötzlich durch....also mit sehr viel Gefühl die Schrauben sanft festziehen.
      Damit kommen wir zum zweiten Teil des Problems:
      Da die Schrauben nur sanft angezogen werden dürfen, können sie sich auch relativ leicht lockern -- mit der Zeit. Schwachbrüstige Schrauben und dünne Alufolien-Dichtung bilden ein Gesamtkunstwerk des laufenden Schwachsinns.....

      Auch bei den Schrauben hilft uns die Dichtmasse weiter. Vor dem Einsetzen der Schrauben wird das Schrauben-Gewinde mit Dichtmasse eingeschmiert. Der Kragen unterhalb vom Schrauben-Kopf sollte auch etwas Dichtmasse abbekommen, damit sich der Schrauben-Kopf mit der Kontaktfläche bündig verbindet. So bleibt die Schraube dauerhaft fixiert und läßt sich trotzdem immer wieder leicht herausdrehen.
      Bei laufendem Motor sorgt der Unterdruck nun dafür, daß die Drosselklappe auf den sauber abgedichteten Flansch gedrückt wird. Durch den Andruck wird die Abdichtung zusätzlich verstärkt. Dieser dynamische Anpressdruck (während der Motor läuft) entsteht aber nur, wenn die Oberflächen bündig miteinander verklebt sind.

      Der Flansch unterhalb der Drosselklappe ist eine zentrale Nahtstelle im Saugrohr-Strang. Erstens mündet hier die Abgas-Rückführung in den Ansaug-Strang, zum zweiten zweigt hier ein Unterdruckschlauch ab, der zum Unterdruck-Sensor führt. Der Druck-Sensor überprüft, ob immer der passende Unterdruck anliegt. Wird am Flansch Nebenluft gezogen, dann paßt der Öffnungswinkel der Drosselklappe nicht mehr zum gemessenen Unterdruck. Die Motorsteuerung reagiert auf dieses Mißverhältnis mit entsprechenden Fehlermeldungen. An dieser Stelle versteht das Motor-Management überhaupt keinen Spaß.

      Die schwachbrüstige Flanschabdichtung ist eine Sollbruchstelle allerersten Ranges, die man im Auge behalten sollte. Wer früher viel mit Vergasern rumgemacht hat, der kennt solche Schwachstellen....doch die Mechatroniker in den Werkstätten sind an dieser Stelle betriebsblind. Auf korrekt eingebaute Standard-Fehler ab Werk kommen die nicht -- schließlich ist doch alles genau so wie es sein sollte.........so funktioniert normgerechtes Verhalten.........das Denken hat Kollege Computer übernommen............nennt sich K. I. ...........

      Entwicklungs-Ingenieure sitzen nur noch vor dem Bildschirm. Materialkunde hat von denen keiner mehr auf dem Schirm.
      Sowas rächt sich irgendwann....und zwar beim End-User.....


      Schöne Grüße vom Altensack.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „altersack“ ()

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