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Beim Pumpedüse-Motor Kühlmittel auffüllen....
....ein steiniger Weg mit vielen kleinen Hindernissen....
....ein steiniger Weg mit vielen kleinen Hindernissen....
Nachdem ich im August meinem 1,4 Pumpedüse-Motor (BNV) einen neuen Zahnriemen, eine neue Nockenwelle, einen neuen Generator (und noch ein paar andere Kleinigkeiten) verpaßt hatte, mußte im Anschluß frisches Kühlmittel aufgefüllt werden. Was sich wie eine harmlose Finish-Arbeit anhört, wurde zu einem interessanten Hürdenlauf (wie fast alles im Jahr 2025)....denn wenn du denkst, heut´ gehts nicht schwer, kommt von allen Seiten der Schwachsinn her....
Das Kühlsystem faßt im vorliegenden Fall etwas mehr als 6 Liter (ganz schön viel für einen Dreizylinder). Doch nachdem ich ca. 3 Liter eingefüllt hatte, war erstmal Schluß mit dem Einlauf....mehr wollte einfach nicht reingehen. In diesem Moment begriff ich, warum es Unterdruck-Einlauf-Hilfen auf dem Markt gibt. Moderne Motoren haben einen dermaßen verschlungenen Kühl-Kreislauf, daß das KM nicht von alleine ins System hineinwill....hier ist Überredungskunst gefragt.
Bei meinem Octavia mit der 1,9 TDI (ALH) - Maschine hatte ich noch leichtes Spiel: rein mit der Brühe bis zum Anschlag, dann ´ne Runde um den Block fahren (bis das Thermostat öffnet) und im Anschluß noch einen halben Liter nachkippen -- Fall erledigt.
Beim Pumpedüse geht es nicht so einfach. Da muß man sich was einfallen lassen. Ein Unterdruck-Set für den schnellen Einlauf hatte ich nicht zur Hand. Andererseits habe ich einen kleinen Kompressor, mit dem man Reifen aufpumpen kann. Außerdem hatte ich noch einen alten Verschlußdeckel für den KM-Ausgleichsbehälter herumliegen (....ich kann einfach nichts wegschmeißen....).
Was habe ich gemacht?
Ich habe den alten Verschlußdeckel in der Mitte aufgebohrt -- exakt zentriert von oben nach unten mitten durch das (kaputte) Überdruckventil. Dann habe ich ein Stück Kraftstoffschlauch durch das Loch geschoben. Damit der Schlauch bei Überdruck nicht wieder rausgedrückt wird, habe ich den Schlauch unten mit selbstvulkanisierendem Pannenband umwickelt. Sobald Druck ins System kommt, dichtet sich der Schlauch (durch den Gummi-Tape-Pfropfen) von selber ab. Der umgebaute Verschlußdeckel ersetzt nun (vorübergehend) den normalen Verschlußdeckel. Als nächstes habe ich den dünnen Entlüftungsschlauch vom Ausgleichbehälter abmontiert und in einen kleinen 5 Liter-Kanister umgeleitet.
Wenn nun Druckluft ins Kühlsystem gepustet wird -- sanft und immer nur stoßweise -- wird das Kühlmittel ins System gedrückt, während zeitgleich Luft und KM am Entlüftungsschlauch herauskommen kann. Beides landet im Kanister. Hat sich der Ausgleichsbehälter geleert, kann man wieder frisches KM nachschenken. Sobald der Ausgleichsbehälter wieder randvoll ist, wird mittels Druckluft der Behälter aufs Neue geleert....das Kühlmittel wird dabei via Druckluft ins System gedrückt. Ist das System voll, dann kommt am Entlüftungsschlauch fast nur noch KM heraus. Der Entlüftungsschlauch kann nun wieder am Ausgleichsbehälter montiert werden.
Nach der Prozedur um den Block fahren, bis das Thermostat öffnet. Danach geht nochmal ein guter halber Liter KM in den Ausgleichsbehälter.
Am besten fertig gemischtes KM mitnehmen und während der Rundfahrt just-in-time nachschenken....z.B. wenn die KM-Mangel-Anzeige zu randalieren beginnt. In meinem Fall mußte ich -- auf mehrere Tage verteilt -- immer wieder etwas KM nachschenken, bis das System gesättigt war....also nicht gleich an eine Undichtigkeit im System denken....Geduld, das kommt später....
Schöne Grüße vom Altensack
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „altersack“ ()