Berichte über verschwundene Pkw des tschechischen Herstellers reißen in Chemnitz nicht ab
Chemnitz. Die Woche begann für einen Skoda-Besitzer auf dem Kaßberg mit einer bösen Überraschung. Sein Octavia Kombi ist in der Nacht zum Montag von der Theodor-Lessing-Straße verschwunden. Nach dem sechs Jahre alten Auto im Wert von 11.000 Euro läuft die Fahndung, teilte die Polizei mit. Ähnlich erging es bereits einem jungen Paar, das sich einen Wagen dieses Typs als Familienauto angeschafft hatte: "Wir erwarteten unser erstes Kind und wollten einen Kombi, der viel Raum und Ausstattung zum günstigen Preis bietet", erinnern sich die Chemnitzer. Doch ihre Freude währte nicht lange. Inzwischen wundert sich das Paar nicht mehr: "Wir verfolgen die Polizeiberichte über Diebstähle von Autos der Marke. Unser Stadtteil, der Kaßberg, scheint besonders häufig betroffen zu sein."
Tatsächlich häufen sich die Meldungen über Diebstähle des Mittelklasseautos in Chemnitz: Wie die Polizeidirektion (PD) Chemnitz-Erzgebirge mitteilte, büßten erst in den vergangenen zwei Wochen auf dem Kaßberg fünf Skoda-Besitzer ihre Pkws ein. Die Spuren weiterer Fälle der vergangenen Monate im bevölkerungsreichsten Stadtteil führen zur Hoffmann-, Puschkin-, West-, Henrietten- und Leonhardtstraße.
Statistisch belegen lässt sich diese Häufung indes nicht. Weder beim Markenimporteur Skoda Deutschland, noch beim Automobilclub ADAC gibt es dafür Zahlen. Die Polizei in Chemnitz erfasst nach eigenen Angaben nicht, wie häufig eine bestimmte Automarke abhandenkommt. Eine aussagekräftige Statistik sei daher laut Sprecherin Jana Kindt nicht möglich. Stattdessen verweist sie auf die Kriminalitätsstatistik für 2011, die jüngsten verfügbaren Angaben der PD, die insgesamt gar einen Rückgang der Zahl der Autodiebstähle ausweist: 153 Fälle wurden 2011 im Stadtgebiet erfasst, 83 weniger als im Vorjahr.
Grundsätzlich blieben aber, so die Sprecherin, sämtliche Wagen der VW-Gruppe, Skoda, Audi, BMWs bei Dieben beliebt. Wohin die Reise geht, könne sie nur vermuten: "Möglicherweise bringen die Täter die Fahrzeuge ins nahegelegene östliche Ausland." Der Kaßberg sei wohl besonders häufig betroffen, weil sie hier eine hohe Konzentration an Fahrzeugen der Mittelklasse auf engem Raum finden.
Ähnliches verlautet vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: "Dahinter steckt in der Regel organisierte Kriminalität, die gezielt Aufträge erteilt", sagt Sprecher Christian Lübke. Konkrete Zahlen für die Stadt Chemnitz nennt auch er nicht: Dem Berliner Verband liegen Lübke zufolge lediglich die Daten für das Bundesland Sachsen und die Großstädte Leipzig sowie Dresden vor: 1638 Pkw-Diebstähle wurden danach 2010 - die jüngsten Zahlen - in Sachsen gemeldet, darunter 358 in Dresden und 305 in Leipzig. Fahrzeuge der Marke Skoda standen 2010 nach seinen Informationen bundesweit auf Platz fünf der beliebtesten Fahrzeuge bei Dieben - nach VW, Audi, BMW und Mercedes.
Wie begehrt der Octavia ist, spüren auch Verkäufer. So berichtet ein Autohaus nicht nur von Kunden, deren Wagen verschwunden ist. Dieser Tage stünden auch immer wieder Fahrzeuge im Hof, die beim versuchten Diebstahl beschädigt wurden: "Scheiben, Türen, Zündschlösser sind kaputt", berichtete ein Händler gestern. "Am Anfang traf das überwiegend auf Dieselfahrzeuge zu, inzwischen auch auf Benziner.
Er vermutet, dass die Autos über die offenen Grenzen ins südöstliche Ausland gebracht werden. "Der Skoda kommt dort sehr häufig vor. Möglicherweise geht es den Dieben gar nicht so sehr um das komplette Auto, sondern mehr um die Ersatzteile."
Der Skoda Octavia Kombi: Diebe hatten es in den vergangenen Wochen in Chemnitz auf Fahrzeuge der Marke abgesehen.
Quelle: FREIE PRESSE 15.05.2012
Chemnitz. Die Woche begann für einen Skoda-Besitzer auf dem Kaßberg mit einer bösen Überraschung. Sein Octavia Kombi ist in der Nacht zum Montag von der Theodor-Lessing-Straße verschwunden. Nach dem sechs Jahre alten Auto im Wert von 11.000 Euro läuft die Fahndung, teilte die Polizei mit. Ähnlich erging es bereits einem jungen Paar, das sich einen Wagen dieses Typs als Familienauto angeschafft hatte: "Wir erwarteten unser erstes Kind und wollten einen Kombi, der viel Raum und Ausstattung zum günstigen Preis bietet", erinnern sich die Chemnitzer. Doch ihre Freude währte nicht lange. Inzwischen wundert sich das Paar nicht mehr: "Wir verfolgen die Polizeiberichte über Diebstähle von Autos der Marke. Unser Stadtteil, der Kaßberg, scheint besonders häufig betroffen zu sein."
Tatsächlich häufen sich die Meldungen über Diebstähle des Mittelklasseautos in Chemnitz: Wie die Polizeidirektion (PD) Chemnitz-Erzgebirge mitteilte, büßten erst in den vergangenen zwei Wochen auf dem Kaßberg fünf Skoda-Besitzer ihre Pkws ein. Die Spuren weiterer Fälle der vergangenen Monate im bevölkerungsreichsten Stadtteil führen zur Hoffmann-, Puschkin-, West-, Henrietten- und Leonhardtstraße.
Statistisch belegen lässt sich diese Häufung indes nicht. Weder beim Markenimporteur Skoda Deutschland, noch beim Automobilclub ADAC gibt es dafür Zahlen. Die Polizei in Chemnitz erfasst nach eigenen Angaben nicht, wie häufig eine bestimmte Automarke abhandenkommt. Eine aussagekräftige Statistik sei daher laut Sprecherin Jana Kindt nicht möglich. Stattdessen verweist sie auf die Kriminalitätsstatistik für 2011, die jüngsten verfügbaren Angaben der PD, die insgesamt gar einen Rückgang der Zahl der Autodiebstähle ausweist: 153 Fälle wurden 2011 im Stadtgebiet erfasst, 83 weniger als im Vorjahr.
Grundsätzlich blieben aber, so die Sprecherin, sämtliche Wagen der VW-Gruppe, Skoda, Audi, BMWs bei Dieben beliebt. Wohin die Reise geht, könne sie nur vermuten: "Möglicherweise bringen die Täter die Fahrzeuge ins nahegelegene östliche Ausland." Der Kaßberg sei wohl besonders häufig betroffen, weil sie hier eine hohe Konzentration an Fahrzeugen der Mittelklasse auf engem Raum finden.
Ähnliches verlautet vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: "Dahinter steckt in der Regel organisierte Kriminalität, die gezielt Aufträge erteilt", sagt Sprecher Christian Lübke. Konkrete Zahlen für die Stadt Chemnitz nennt auch er nicht: Dem Berliner Verband liegen Lübke zufolge lediglich die Daten für das Bundesland Sachsen und die Großstädte Leipzig sowie Dresden vor: 1638 Pkw-Diebstähle wurden danach 2010 - die jüngsten Zahlen - in Sachsen gemeldet, darunter 358 in Dresden und 305 in Leipzig. Fahrzeuge der Marke Skoda standen 2010 nach seinen Informationen bundesweit auf Platz fünf der beliebtesten Fahrzeuge bei Dieben - nach VW, Audi, BMW und Mercedes.
Wie begehrt der Octavia ist, spüren auch Verkäufer. So berichtet ein Autohaus nicht nur von Kunden, deren Wagen verschwunden ist. Dieser Tage stünden auch immer wieder Fahrzeuge im Hof, die beim versuchten Diebstahl beschädigt wurden: "Scheiben, Türen, Zündschlösser sind kaputt", berichtete ein Händler gestern. "Am Anfang traf das überwiegend auf Dieselfahrzeuge zu, inzwischen auch auf Benziner.
Er vermutet, dass die Autos über die offenen Grenzen ins südöstliche Ausland gebracht werden. "Der Skoda kommt dort sehr häufig vor. Möglicherweise geht es den Dieben gar nicht so sehr um das komplette Auto, sondern mehr um die Ersatzteile."

Der Skoda Octavia Kombi: Diebe hatten es in den vergangenen Wochen in Chemnitz auf Fahrzeuge der Marke abgesehen.
Quelle: FREIE PRESSE 15.05.2012