Umweltpolitiker streiten über Fahrverbote und Rußfilter

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    Umweltpolitiker streiten über Fahrverbote und Rußfilter


    Berlin - Jürgen Trittin (Grüne) kritisierte Ländern und Kommunen, weil sie die seit Jahresanfang geltende EU-Richtlinie nicht umsetzten. Zudem forderte er eine beschleunigte Einführung von Dieselrußfiltern.

    Der Deutsche Städte- und Gemeindebund plädierte dafür, den Lastwagen-Verkehr aus Wohngebieten zu verbannen. Der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) warnte dagegen vor Aktionismus. Generelle Fahrverbote oder die Einführung einer City- Maut seien unverhältnismäßig.

    Bereits nach drei Monaten erreichte München das jährliche Limit. Nach der EU-Richtlinie darf der Tageswert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft maximal an 35 Tagen im Jahr überschritten werden. An einer viel befahrenen Ausfallstraße war dies nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums der Fall.

    Auch das Verkehrsministerium in Stuttgart geht davon aus, dass die Grenze in der baden-württembergischen Landeshauptstadt bereits überschritten wurde. Hier war schon am 6. März an 33 Tagen der Feinstaubgrenzwert erreicht worden. Auch in anderen Städten ist die Luftverschmutzung nahe am Limit. Feinstaub vor allem von Dieselabgasen kann Krebs verursachen.

    Trittin wies in der Zeitung "Die Welt" darauf hin, dass bei Verstößen gegen die Grenzwerte EU-Sanktionen drohten. Es sei dringend notwendig, "dass die Länder ihre zögerliche Haltung bei der beschleunigten Einführung von Dieselrußfiltern und bei der Nachrüstung von Altfahrzeugen aufgeben". Die Bundesregierung will den Einbau von Rußpartikelfiltern in ältere Dieselautos stärker bezuschussen, die Länder fürchten dadurch Einnahmeverluste.

    Der CSU-Rechtsexperte im Europaparlament, Joachim Wuermeling, warnte vor "Panikmache". Erst nach einem langwierigen Vertragsverletzungsverfahren unter zweimaliger Einschaltung des Europäischen Gerichtshofs könne die EU Geldbußen verhängen.

    Hessen will nach einem Bericht des "Focus" in wenigen Wochen einen Aktionsplan vorlegen, der Fahrverbote für Lastwagen auf hoch belasteten Strecken vorsehe. In Berlin soll ein solcher Plan erst von 2008 an greifen. Die Stadt Düsseldorf plant Einschränkungen für den Schwerlastverkehr bis hin zu Teil- und Vollsperrungen für alle Fahrzeuge.

    Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte in der "Welt", viele Kommunen hätten das Problem des Feinstaubs schon vor längerer Zeit erkannt. "Es gibt eine Vielzahl von Luftreinhalte- und Aktionsplänen, die den Bundesländern zur Genehmigung vorliegen. Aber nichts geschieht", kritisierte er.

    Der Bund Naturschutz und die Deutsche Umwelthilfe wollen mit Anwohnern eine Musterklage beim Verwaltungsgericht in München einreichen, sollten Maßnahmen unterbleiben. In Berlin ist bereits eine Klage anhängig, in Stuttgart wollen in der kommenden Woche zwei Bürger vor Gericht gehen.

    Die deutsche Autoindustrie will deutlich schneller als bislang geplant Dieselfahrzeuge mit Rußpartikelfiltern anbieten. Mercedes-Benz werde vom Sommer an sämtliche Dieselmodelle serienmäßig mit Rußpartikelfilter ausrüsten, berichtet die Fachzeitschrift "Automobilwoche" unter Berufung auf Firmenkreise. BMW wolle ab Sommer, Audi ab Herbst gegen Aufpreis Rußpartikelfilter für alle dieselgetriebenen Autos anbieten. Die deutschen Hersteller wollten zunächst den Filter bis 2008/2009 zur Serienausstattung machen.


    [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,348419,00.html]Quelle[/URL]

    D.h. in den belasteten Städten (Berlin, München, Düsseldorf etc) können Skodas eventuell demnächst zeitweise zum erliegen kommen ? Tz tz...
    "Gottfather of Baschdlarbeit", Zitat John Doe. "Sexiest Admin alive", Zitat PimpMyHeart alias Octi-Knuddl
    Naja, dann wird es ja wohl nicht mehr lange dauern, bis das in den kleineren Städten auch kommt.
    Bin ich mal gespannt.
    Bin auch schon am überlegen mir nicht nen Filter einbaue, aber erstens sind die nicht billig und zweitens klauen sie mir auch noch Leistung.

    Mal abwarten wie sich die Sache entwickelt.
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    böser Blick | 225/35/17" auf Enzo Cup Felge
    Meine subjektive Meinung unter dem Eindruck des letzten Wochenendes:

    Wer als Kommune Osterfeuer zulässt, sollte sich was Fahrverbote betrifft ganz still verhalten ...

    Veraltete Heizungen und die offenbar wieder immer beliebteren Kamine tun im restlichen Jahr sicherlich ihr übriges.
    Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass dies ein reines Diesel-Problem ist.

    €dit:
    Aus einem Gutachten von 2004 bzgl. Niedersachsen:
    Die Unterschiede zwischen den beiden betrachteten Stationen sowohl bei den PM10-Massenkonzentrationen als auch bei den Inhaltsstoffen sind geringer als erwartet. Ein Grund hierfür ist der große Anteil der großräumigen Hintergrundkonzentration, welcher die PM10-Belastungen prägt.
    [...]
    Mit Blick auf zukünftige Maßnahmenplanungen zur Reduktion der PM10-Belastung sollte der Beitrag der großräumigen Belastung stärker in die Überlegungen mit einbezogen werden. Der Einfluss allein durch einzelne lokale Maßnahmen wird - außer an den Hot Spots des Straßenverkehrs - nur bedingt zu signifikanten Minderungen führen. Da insbesondere die Konzentrationen der sekundären Partikelbestandteile (SO4, NO3, NH4) an den Tagen mit erhöhten PM10-Massenkonzentrationen ansteigen, ist zu prüfen, in wie weit überregionale Minderungen der Emissionen von Vorläufersubstanzen wie z.B. Ammoniak möglich sind.
    Das westliche Niedersachsen wird nicht durch einzelne, stark emittierende industrielle Quellen sondern durch eine Vielzahl relativ kleiner Quellen, den Anlagen zur Haltung und Aufzucht von Tieren, geprägt. Damit sind auch flächendeckende lokale Maßnahmen zur Minderung der Emissionen von Vorläuferstoffen des Feinstaubes notwendig.
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Metallurge“ ()

    Original von Metallurge
    Wer als Kommune Osterfeuer zulässt, sollte sich was Fahrverbote betrifft ganz still verhalten ...


    Genau meine Meinung, bei uns wurde nämlich nur aufgrund der Osterfeuer der Grenzwert stark überschritten.
    Fabia RS | schwarz-metallic | Sitzheizung | Symphonie CD
    böser Blick | 225/35/17" auf Enzo Cup Felge
    Original von Maverick
    Bin auch schon am überlegen mir nicht nen Filter einbaue, aber erstens sind die nicht billig und zweitens klauen sie mir auch noch Leistung.


    Das erste ist relativ.
    Filter incl. Einbau kostet ca. 600 Euro (bei meinem Octavia waren es 624 Euro). Wenn man schaut was a) die Autos heute kosten und b) mancher für unnützen SchnickSchnack wie Breitreifen, Tieferlegung, Sound- und Navigationssystem bezahlt ist das wirklich nicht viel.

    Das zweite ist einfach nur Quatsch.
    Ich konnte in nunmehr gut 5000km mit Filter in einem 81kw TDI keinen Leustungsunterschied feststellen.
    Vielleicht kann man ihn auf dem Prüfstand messen - aber erfahren?

    Viel interessanter ist doch die Frage, ob es überhaupt Filter zum Nachrüsten gibt.
    Ich würde dem Fabia 1,9 SDI meiner Frau gernen einen einbauen lassen - doch bisher Fehlanzeige!

    ciao

    dirk
    Aber Lucky,
    wieso denn das, das bringt doch nichts!!

    Die Überschreitungen in den Städten werden sicherlich nicht an Wochenenden oder Feiertagen sondern an Werktagen passiert sein, also muss man konsequenterweise ein Werktagsfahrverbot für ungefilterte Diesel fordern, wenn man die Anzahl der Überschreitungen reduzieren will.

    PS Und ein Bremsverbot für alle, denn immerhin 12% des Feinstaubanteils sollen ja von Reifen- und Bremsabrieb sein.

    Also, wer bremst schadet seiner Gesundheit und der seiner Mitmenschen....:D
    Meine alter Fabia I:
    Elegance Kombi 1.4 16V tiefseeblau Bj 2003
    Sportpaket, GRA, PDC, Schiebedach, JVC-KD-LH-3101, Parrot CK3100
    Autogasumbau mit PRINS VSI

    Seit 2009:
    Touran TSI Highline
    PS Und ein Bremsverbot für alle, denn immerhin 12% des Feinstaubanteils sollen ja von Reifen- und Bremsabrieb sein. Also, wer bremst schadet seiner Gesundheit und der seiner Mitmenschen....


    Da bekommt "Wer bremst, verliert!" ja mal wieder zu Ehren, zwar aus genau der entgegengesetzten Ecke aber was solls.... :)