Wie beeinflusst die Reifengröße die Endgeschwindigkeit?

    • Fabia I

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      Wie beeinflusst die Reifengröße die Endgeschwindigkeit?

      Ich hör immer wieder, dass wenn man besonders große Felgen und besonders breite Reifen drauf hat, dass dann die Endgeschwindigkeit drunter leiden soll.
      Stimmt das?
      Wenn ja, an was liegt das? Ich kann mir nur vorstellen, dass es am Gewicht der Räder liegen könnte, aber das kann man ja mit entsprechend hochqualitativen Felgen / Reifen bis zu einem gewissen Grad ausgleichen.
      Und falls das Gewicht so viel ausmacht, dann sind ja Reifen mit Notlaufeigenschaften besonders schlecht, oder?
      Wo kann man Felgen kaufen und die z.B. nach Gewicht aussuchen?

      Grüße
      Matthias
      Haut mich nicht, wenn es falsch ist:

      Das liegt an

      --- der Breite der Reifen, sprich dem höheren Rollwiderstand deines Fahrzeugs bei Breitreifen. Dazu hast du dann noch einen höheren Verbrauch und schlechteres Verhalten bei nasser Straße/Schnee gewonnen.

      --- Dem Abrollumfang deines Reifens.

      Das Gewicht dürfte hierbei keine Rolle spielen.
      Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert,
      es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
      Neben dem Rollwiederstand (meine Michelin Energies haben auf dem Golf wirklich 2 - 3 km/h rausgeholt) gibt es noch eine andere Erklaerung:

      Die zu erreichende Endgeschwindigkeit ist eindeutig eine Funktion des Luftwiderstandes. Und breitere Reifen stemmen sich nun mal staerker in den WInd als schmale.
      Am Gewicht liegts nur marginal. Ein weiterer Faktor: Oft ist bei breiteren Reifen der Reifendurchmesser etwas größer als bei schmalen (wenn auch innerhalb gewisser Toleranzen). Ergo: Der Reifen macht bei gleicher Geschwindigkeit weniger Umdrehungen, der Tacho zeigt weniger an, aber der Luftwiderstand, gegen den der Motor kaempfen muss, ist der gleiche. Merkt man bei niedrigeren Geschwindigkeiten nicht, bei höheren sieht mans dann doch auf dem Tacho.

      Grüße

      Guido
      Guido K. Fabi 1.4 TDI Combi Ambiente (11/04), black magic, NSW, Lederlenkrad, Sitzheizung, PDC, Tempomat, Ronal LZ 14''
      Am Abrollumfang kann es nicht wirklich liegen, der muss ja mehr oder weniger gleich bleiben, sonst stimmt ja der Tacho nicht mehr.
      Ich weiß ned, aber irgendwie ist mir die Erklärung mit Luftwiderstand noch am einleuchtendsten. Ich mein, rollt sich ein Reifen schwerer, nur weil er breiter ist? Wenn das Gewicht größer ist, versteh ichs, dass er sich nicht mehr so leicht in Bewegung bringen lässt, aber nur weil er breiter ist?

      Naja, ich überleg mir grad mehr oder weniger wie ich es mit den Reifen mache. Eigentlich wollte ich schon möglichst breite Reifen drauf, vor allem der Haftung auf der Straße wegen. Der 1.9 TDI hat schon ziemliche Beschleunigung, vor allem aus dem Stand, und die will ich halt auch (nicht nur in Form von schwarzen Streifen) auf die Straße bringen *g*
      Der Nachteil bei Schnee / Nässe ist mir klar.
      Wieviel macht das beim Spritverbrauch und bei der Endgeschwindigkeit aus?
      Demnach ist da eigentlich nur die Reifenbreite, nicht aber die Felgengröße ausschlaggebend, oder?
      Wie groß ist der Einfluss der Felgenform auf den Luftwiderstand?

      Was haltet ihr von 17 Zöllern mit 205er Reifen?
      Gibts irgendeinen Hersteller, wo man sich die Felgen / Reifen nach Gewicht sortieren / raussuchen kann?
      Der Abrollumfang kann um wenige Prozent variieren. Das kannst Du Dir selber ausrechnen: z.B. 14 Zoll Felgendurchmesser mit 185/60 14 oder 15 Zoll mit 185/55 15. Die erste Zahl gibt die Reifenbreite an, die zweite das Verhaeltnis Höhe zu Breite. Die ersteren Reifen sollten ziemlich genau 111 mm hoch sein, die zweiten ca. 102 mm. Bei nur einem Zoll (2,54 cm) Unterschied im Felgendurchmesser haben die 15-Zoll Reifen 5 mm mehr Durchmesser. Beide sind aber beim 1,4 TDI eingetragen. Es macht zwar nur wenige Prozent Unterschied, aber 3 km/h Unterschied bei 200 km/h sind auch nur 1,5 Prozent. Insgesamt hast Du aber recht, der Unterschied ist vernachlaessigbar klein. Der Abrollwiderstand ist der kleinere Faktor, da kannst Du beim Reifenkauf vorher nachschauen (der ADAC bewertet den Rollwiderstand regelmaeßig mit!). Hauptsaechlich ist also der Luftwiderstand maßgeblich.
      Am Gewicht liegt's definitiv nicht, meiner macht, egal ob alleine oder mir 4 Mann im Auto, grundsaetzlich ca. 192 km/h lt. Tacho - und der Gewichtsunterschied der Reifen ist definitiv geringer als der 1 zu 4 Personen.
      Die Felgenform spielt da schon eher eine Rolle, meine LZ-Speichen sind da sicher nicht optimal. Da musst Du eine möglichst glatte Felge nehmen, die verwirbelt am wenigsten Luft.

      Grüße

      Guido
      Guido K. Fabi 1.4 TDI Combi Ambiente (11/04), black magic, NSW, Lederlenkrad, Sitzheizung, PDC, Tempomat, Ronal LZ 14''
      Original von GuidoK
      Der Abrollwiderstand ist der kleinere Faktor, da kannst Du beim Reifenkauf vorher nachschauen (der ADAC bewertet den Rollwiderstand regelmaeßig mit!). Hauptsaechlich ist also der Luftwiderstand maßgeblich.


      Hieße also, beim Start aus 0 km/h kommt man mit 255ern genauso schnell los wie mit 185ern, weil ja der Luftwiderstand zumindest auf den ersten Metern nicht wirklich übermäßig stark ist?

      ......



      PS: Natürlich liegt der Rollwiderstand nicht allein an der Breite, sondern auch am Reifen.
      Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert,
      es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
      Das Gewicht der Felgen merkt man hauptsächlich beim beschleunigen. Hier kommt es insbesondere auf die Gewichtsverteilung an, je mehr Masse außen auf dem sich drehenden Rad liegt, desto größer ist das Trägheitsmoment, was sich in einer merklich schlechteren Beschleunigung bemerkbar macht.
      Eine große Felge hätte also selbst bei gleichem Gewicht immer noch ein höheres Trägheitsmoment als eine kleine Felge, weil mehr Gewicht auf einem größeren Radius liegt.
      Dazu kommt natürlich noch das Gewicht der Reifen. Aber das wird mir jetzt zu kompliziert... ^^

      Leider halten sich die meisten Hersteller sehr zurück mit Gewichtsangaben ihrer Felgen. Meiner Meinung nach ein sehr unterschätzter Faktor beim Felgenkauf. Grundsätzlich gilt, dass geschmiedete Felgen meist leichter sind als Gußräder. Mit eine der leichtesten straßenzugelassenen Felgen ist die Superleggera von OZ.

      Die Endgeschwindigkeit wird hauptsächlich durch den höheren Rollwiderstand der breiten Reifen und durch den höheren Luftwiderstand verringert. Da spielt das Gewicht der Räder kaum noch eine Rolle. Und wenn der Abrollumfang steigt, was ja meistens der Fall ist, zeigt der Tacho auch etwas weniger an. Deswegen braucht man nicht gleich ne Tachoanpassung, weil der selbst dann immer noch genug vorgeht, aber trotzdem sollte man diesen Faktor berücksichtigen.
      Alles über meinen Fabia RS auf www.fabiars.de
      Gotcha - du hast mich! Auch wenn ich es hier nur immer wieder betonen kann: Die Unterschiede sind gering. Ich behaupte mal, beim RS bist Du mit den 255ern wesentlich zügiger dank besserer Haftung. Das liegt aber daran, dass

      - zum einen der RS über Leistung im Übermaß verfügt, das Gewicht also nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfte
      - zum anderen dir das ASR/ESP bei den 185ern dank geringerer Haftung wesentlich früher die Leistung wegzieht.

      Bei meinem 3Zylinder gehe ich jede Wette ein, das ich mit "dicken Schluppen" mess- und fühlbar langsamer wäre, da hier auch wieder das Gewicht 'ne Rolle spielen dürfte. Beim Anfahren spielt natürlich das Drehmoment 'ne entscheidende Rolle, und somit zählt auch das Gewicht. Wenn aber ohnehin mehr Leistung da ist, als die Räder auf die Straße bringen können, zählt wieder die Haftung - und die ist mit breiteren Reifen definitiv besser (auch wenn die Physik-Theorie was anderes sagt!). Die Unterschiede dürften aber nur bei starkem Motor und Beschleunigungen zu spüren sein. Zusätzlich spielt hier auch wieder der Reifendurchmesser rein - kleinerer Durchmesser, bessere Beschleunigung - wenn man die Kraft denn auf die Straße bringen kann.

      Man sieht, in der Natur spielen wesentlich mehr Einflüsse eine Rolle, als einfache physikalische Formeln auszudrücken vermögen.

      Meine obigen Aeußerungen beziehen sich allesamt ausschließlich auf die Endgeschwindigkeit.

      Guido

      Edit: Beitrag bezieht sich auf den Post von Zombi :D
      @Markus: warst mal wieder schneller und kompakter
      Guido K. Fabi 1.4 TDI Combi Ambiente (11/04), black magic, NSW, Lederlenkrad, Sitzheizung, PDC, Tempomat, Ronal LZ 14''

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „GuidoK“ ()

      Original von GuidoK
      (auch wenn die Physik-Theorie was anderes sagt!)


      Meiner Meinung nach sagt die Physik das gleiche ;)
      Breiterer Reifen => mehr Auflagefläche => mehr Haftreibung

      Apropos: Hat die Haftreibung was mit dem Rollwiderstand zu tun? Also je größer die Haftreibung, desto größer der Rollwiderstand?
      Weil die Haftreibung ist beispielsweise für die Beschleunigung ausm Stand / Bremsweg zuständig.

      Also könnte ich quasi den Rollwiderstand von Breitreifen evtl. wett machen indem ich mir halt nen Reifen mit entsprechend geringem Rollwiderstand draufmache?!


      Ich hab grad nen Tuning-Ratgeber von der GTÜ rausgesucht, von 2002 (da haben die grad Prüfingenieure bei uns an der Uni abgeworben). Da heißts zum Thema Reifentuning - Übersicht:

      Plus:
      + Optik
      + Fahrverhalten
      + geringere ungefederte Massen
      + kürzerer Bremsweg
      + direkteres Lenkverhalten

      Minus:
      - Fahrkomfort
      - Spurrillenempfindlichkeit
      - Lenkkräfte
      - Aquaplaning

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „x3on“ ()

      @x3on

      Achtung: Klugscheisser mode on!
      Leider nicht: nach physikalischen Grundsätzen ist die Haftreibung eine Funktion des Gewichtes, nicht der Auflagefläche.

      Klugscheisermode: off

      Ist aber die reine Theorie, in der Praxis hat der breitere Reifen nicht zuletzt durch den häufig kleineren Reifenquerschnitt und die damit verbundene Stabilität eine bessere Auflage auf der Strasse und somit - insbesondere beim Kurverfahren - eine bessere Haftung. Hab mich auch schwergetan, dass mit der Haftreibung und der Fläche zu glauben, gibt aber intelligentere Menschen wie meiner einer, die sagen, dass das stimmt.
      Haftreibung und Rollwiederstand hängen in der Praxis afaik schon zusammen: Je weicher der Reifen, desto mehr Haftreibung, aber auch mehr Verformung, also Energie, die in den Reifen und nicht auf die Straße fließt. In der Theorie bin ich mir nicht sicher, ob es da grundsätzlich einen Zusammenhang gibt.
      Guido K. Fabi 1.4 TDI Combi Ambiente (11/04), black magic, NSW, Lederlenkrad, Sitzheizung, PDC, Tempomat, Ronal LZ 14''
      Zum GTÜ-Bericht:

      Geringere ungefederte Massen _verbessern_ doch den Fahrkomfort, oder? Lediglich der kleinere Querschnitt versaut diesen Effekt wieder gewaltig. Meiner ist jedenfalls - bei gleicher Reifendimension - mit den LZ's im Sommer spürbar komfortabler als mit den Skoda Stahlis im Winter (was aber z.T. auch an dem Unterschied Sommer-/Winterreifen liegt). Daher kann ich zum Minus beim Komfort nur eingeschränkt zustimmen.
      Guido K. Fabi 1.4 TDI Combi Ambiente (11/04), black magic, NSW, Lederlenkrad, Sitzheizung, PDC, Tempomat, Ronal LZ 14''
      .... also, natürlich ist es ein Unterschied ob man von Beschleunigung oder Endgeschwindigkeit spricht (Trägheit und so). :)

      Generell ist es wohl zu schwierig, das Ganze auf ein paar Formeln zu quetschen. MarkusRS' Post hat glaub ich das meiste treffend erklärt.
      Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert,
      es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
      Wenn du bereit bist, über 200 Euro für eine Felge auszugeben, ist das bestimmt die beste Wahl. ;)

      Nochmal zu der Haftreibung: Mit der Tatsache, dass die Auflagefläche bei der Haftreibung keine Rolle spielt, kann man selbst gestandene Physiker aus dem Konzept bringen. :P Gibt da aber auch schöne Versuche mit zwei identischen Klötzchen, die einmal auf der schmalen und einmal auf der breiten Seite eine schiefe Ebene herunterrutschen. Natürlich sind beide Klötzchen genau gleich schnell, eben weil die Auflagefläche bei der Haftreibung keine Rolle spielt.

      Jetzt könnte man sich natürlich fragen, warum im Motorsport immer sehr breite Reifen gefahren werden und warum die ganze Tuningindustrie scheinbar von einem Irrglauben lebt. Hier greift das sehr vereinfachte Bauklötzchen-Experiment leider nicht mehr, weil so ein System wie Reifen-auf-Asphalt im Vergleich einfach wahnsinnig komplex ist. Im wesentlichen ist die bessere Haftung von Breitreifen darauf zurückzuführen, dass das Reifengummi gewisse Fließeigenschaften aufweist und sich deshalb förmlich in den Asphalt krallt. Unter diesem Gesichtspunkt bedeutet mehr Auflagefläche dann am Ende halt doch mehr Haftung. Dazu kommt, dass breite Reifen natürlich eine bessere Wärmeableitung haben.

      Und zum Thema Rollreibung: Breite Reifen haben natürlich immer ein höhere Rollreibung als schmale Reifen. Man kann diesem Effekt mit Reifen geringer Rollreibung entgegenwirken, aber man kann ihn dadurch gewiss nicht kompensieren.

      Am Ende bleibt die Gewissheit, dass die Wahl der richtigen Felgen und Reifen immer ein Riesenkompromiss darstellt.
      Alles über meinen Fabia RS auf www.fabiars.de
      Zum Abrollumfang etc.: felge.de/tunerprogramm/technik/

      Denke, das löst das abenteuerliche Rätsel auf :D .

      Andreas
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      Also wenn ihr jetzt schon die Luftreibung bei einem Rad berücksichtigt, dann werdet ihr hier nie fertig. die ist sehr gering. Abbremsen tut nur die Breite der Reifen, da man mehr Auflagefläche hat. Die hilft allerdings beim Start, da man mehr Kraft auf die Räder übertragen kann. Das geht allerdings wieder auf den Benzinverbrauch. Um so größer der Felgen bzw Reifendurchmesser ist, desto höher liegt die Endgeschwindigkeit. da die Achse ja die gleichen Umdrehungen macht aber der Umfang der Räder zugenommen hat und einen längeren Weg zur Verfügung stellt.

      Der Tacho zeigt außerdem immer das Falsche an. Der Tacho wird nach den Reifen angepasst, die von Werk aus mitgeliefert werden. Dabei hat er eine Abweichung von maximal 13% das ist sehr viel. umso größere Reifen man anbaut, desto kleiner wird der Abstand. Meiner fährt bei zB. bei 120Km/h in wirklichkeit 109Km/h.

      MfG

      Steff
      Fabia Excellent mit Xenon, Eibach-Federn 30mm, Chip (Speed Buster) und Car-PC

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