Tachomanipulation strafbar - Firmen aus München weichen nach Tirol aus

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    Tachomanipulation strafbar - Firmen aus München weichen nach Tirol aus

    Seit dem 17. August 2005 ist das Manipulieren von Tachos in Deutschland strafbar. Nachdem das Gesetz den Bunderat passiert hat, ist es nun rechtsgültig. Wer durch die Justierung eines Tachos vortäuscht, das Auto hat weniger Kilometer auf dem Buckel, muss mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder einer entsprechenden Geldstrafe rechnen - darauf weist der ADAC München hin.

    Wie sinnlos eine nationale Gesetzgebung ohne Vereinheitlichung in der EU ist, zeigt die Reaktion der Firmen, die bisher in München Tachojustierungen angeboten haben. Einige von ihnen weichen nach Österreich aus, wo die Tachomanipulation nicht unter Strafe steht. So preist die Münchner Firma CTC Fahrzeugprogrammierung ihre Dienste ab sofort in Kufstein, Tirol, an. "Kufstein ist nur 40 bis 50 Autominuten von München entfernt. Es fallen keine Mautgebühren an. Wir freuen uns auf ihren Besuch.", steht auf der Homepage von CTC zu lesen.

    Andere einschlägige Firmen aus München haben ihre Internet-Präsenzen abgeschaltet oder sind nur mehr per Email erreichbar. Die Marktführer in Deutschland auf diesem Gebiet, so der ADAC, sind mit ihrem Firmensitzen auch bereits in die Niederlande ausgewichen, wo das Zurückdrehen der Geschwindigkeitsmesser ebenfalls straffrei ist.

    Der ADAC, der diese Gesetzesänderung wegen der Tachotrcksereien schon seit langem gefordert hatte, ist aber trotzdem zuversichtlich, dass damit den Betrügereien mit manipulierten Tachometern ein wirksamer Riegel vorgeschoben wurde. Trotzdem werde es nach Einschätzung des Automobilklubs noch Jahre dauern, bis man sich beim Gebrauchtwagenkauf wieder auf den angezeigten Kilometerstand verlassen kann. Der Altbestand von Fahrzeugen, an denen bereits manipuliert wurde, sei riesig.

    Der ADAC warnt übrigens gleichermaßen Werkstätten und Autofahrer, bei der Reparatur eines defekten Tachos nachträgliche Korrekturen vorzunehmen. Auch das ist nach dem Gesetz künftig verboten.
    Anders zu sein bedeutet Einzigartigkeit erreicht zu haben

    RE: Tachomanipulation strafbar - Firmen aus München weichen nach Tirol aus

    Original von Abductee
    Seit dem 17. August 2005 ist das Manipulieren von Tachos in Deutschland strafbar. Nachdem das Gesetz den Bunderat passiert hat, ist es nun rechtsgültig. Wer durch die Justierung eines Tachos vortäuscht, das Auto hat weniger Kilometer auf dem Buckel, muss mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder einer entsprechenden Geldstrafe rechnen - darauf weist der ADAC München hin.


    Ganz so einleuchten will mir das beim genauen betrachten des Sachverhaltes bzw. Einblick in das StGB noch immer nicht.

    (1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    Das "zurück drehen" des Tachos fällt nicht darunter, so lange man dies nicht mit der Absicht tut, dem KFZ-Halter damit einen Vermögensvorteil zu verschaffen. Selbst das manipulieren kann kein Betrug sein, so lange es beim Kauf angegeben wird. Warum dann die Firmen "abhauen" ist unklar, denn denen reicht eine Bescheinigung des Auftraggebers, dass es nicht zu diesen Zwecken dient.

    Andreas
    Besucht meine neue Internetpräsenz mit vielen Informationen und Fotos: www.andreas-beyer.info
    ...um diese "Arbeit" ist es aber weissgott nicht schade....

    die darf ruhig abwandern!

    @KKS

    Das "zurück drehen" des Tachos fällt nicht darunter, so lange man dies nicht mit der Absicht tut, dem KFZ-Halter damit einen Vermögensvorteil zu verschaffen. Selbst das manipulieren kann kein Betrug sein, so lange es beim Kauf angegeben wird. Warum dann die Firmen "abhauen" ist unklar, denn denen reicht eine Bescheinigung des Auftraggebers, dass es nicht zu diesen Zwecken dient.


    Naja, aber wer an seinem Tacho drehen lässt, hat schon seine Gründe, sonst ist es ja absolut nicht nötig! Es sei denn, es handelt sich um eine gestörte Persönlichkeit, die sich alle 100 000km den tacho auf 0 stellen lässt und dann einbilden kann, daß sein Auto immer wieder frisch vom Band gelaufen ist :D ...

    Soweit ich weiss, sollten die entsprechenden Gesetze auch in der Form verschärft werden, dass bereits das Zurückdrehen an sich strafbar ist, egal ob der "edle" Zurückdreher danach dann damit andere betrügen will oder nicht.
    Allein der Ansatz soll strafbar sein und ich finde das auch völlig korrekt so.

    Gruss Michal
    Vsechno v poradku ! :)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Michal“ ()

    in Brüssel wird geregelt, wie Seilbahnen gesichert sein müssen. Mecklenburg-Vorpommern muss ein neues Landesgesetz zu dem Thema schaffen, obwohl es im ganzen Land nicht eine Seilbahn gibt (höchste Erhebung < 200 m).

    Die Bundesrepublik beschließt einen Atom-Ausstieg. Atom-Strom wird u. a. aus Frankreich und Tschechien importiert (Kraftwerke in Grenznähe), während die weltweit sichersten Reaktoren in Deutschland auslaufen.

    Und jetzt wird in der BRD das Tacho-Rückdrehen verboten, und die Unternehmen wandern ins Ausland ab.

    Toll, dass es Deutschland immer gelingt, die EU als politische Union voranzutreiben (und Bürokratie zu schaffen), aber - sicherlich gut gemeinte - Regeleungen ausschließlich auf nationaler Ebene beschlossen werden.
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