Die Arroganz großer Autohäuser

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      Die Arroganz großer Autohäuser

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      Die systematisierte Arroganz großer Autohäuser


      Es gibt den Slogan ´Vorsprung durch Technik´, doch angewendet auf große Autohäuser müßte es eigentlich heißen:

      ´Vorsprung durch Wissen, das wir dem Kunden gezielt vorenthalten´.

      In großen Autohäusern bekommt der Kunde die Rolle eines Kleinkindes zugewiesen, das sich wie Bolle auf sein nächstes/neues Spielzeug freuen darf und soll -- mehr aber auch nicht. Kleinkinder nimmt man an die Hand und zeigt ihnen ab und zu den erhobenen Zeigefinger (....wenn der Kunde gegangen ist, wird daraus der erhobene Stinkefinger....). Monolithisch steht die Auffassung im Raum:

      Wir sind die Profis, wir sind die Cracks....und ihr habt in unserem Reich ahnungslos und unbedarft zu sein !

      Die allgemeine Unkenntnis des Kunden wird nicht nur erwartet, die Rolle des Unbedarften und Unterbelichteten wird dem Kunden regelrecht zugewiesen.
      Im Grunde gehen die großen Autohäuser mit ihren Kunden genauso um, wie Regierungen mit dem Volk....´Volk´ reimt sich geschmeidig auf ´Verarsche´....aber bitte immer so, daß es auf den ersten Blick nicht so auffällt. Zwischen Regierung und Volk entsteht so automatisch eine Sado-Maso-Beziehung, die sich ebenso automatisch institutionalisiert. Auf dem Amt heißt es dann:
      „Wir haben da unsere Vorschriften“....und egal, was wir euch als Regularium vor die Nase setzen, ihr habt es zu schlucken....denn das ist die gottgewollte Ordnung....

      Solche Einbahnstraßen-Systeme lassen gelebte Demokratie gar nicht erst entstehen (....da könnte ja jeder kommen....).
      Der obligatorische Urnengang (alle vier Jahre) heißt passenderweise so, weil an der Wahl-Urne die Stimme des Volkes beerdigt wird. Ist die Wahl vollzogen, dann läuft alles weiter wie gehabt.
      Das Volk entscheidet nicht, das Volk wird entschieden. Das ist der schein-demokratische Status Quo institutionalisierter „Demokratie“. Echte (lebendige) Demokratie wäre den meisten Bürgern auch viel zu anstrengend, denn sie verlangt Eigen-Initiative. Für den Normalbürger ist „Demokratie“ ein Produkt, das man ohne Zutun konsumieren möchte....für die Regierenden geht diese Rechnung immer auf.

      Wer diese Form der „Demokratie“ in konzentrierter Form einatmen will, der braucht nur ein großes Autohaus zu besuchen. Egal für was man sich entscheidet, man entscheidet sich für etwas, das bis ins Detail vor-entschieden wurde. Der vor-bestimmte Status Quo wird gehegt und gepflegt, denn er ist bares Geld wert.
      In einem durchformatierten System gibt das Format vor, zwischen welchen Optionen gewählt werden kann und darf (Internet-Plattformen funktionieren nach dem gleichen Muster, wovon der User aber wenig mitkriegt, weil er von allen Seiten mit Pseudo-Informationen zugeballert wird....maßgeschneidert für vor-bestimmte Zielgruppen).

      In Marken-Werkstätten gibt es eine Tür, über der steht ´Dialog-Annahme´. Diese Bezeichnung ist ein Witz, denn es findet kein Dialog statt....ein echter Dialog ist gar nicht vorgesehen, denn der würde die innerbetriebliche Ordnung stören. Das System folgt strikt der Einbahnstraße des Top-down. Der Kunde bemerkt die Einbahnstraße häufig erst dann, wenn die Einbahnstraße für ihn zur Sackgasse wird....doch dann ist es ein bißchen spät, um noch gegensteuern zu können.

      Was soll der Leser mit diesem Text anfangen?
      Er kann das Gesagte bewußt zur Kenntnis nehmen oder er kann es rigoros vom Tisch wischen....diese Entscheidung wird vollautomatisch getroffen und entspricht der inneren Bedürfnislage. Wer zur Domina ins Lack- und Leder-Studio geht, hat ein Bedürfnis, das befriedigt werden will. Keine Einwände. Im Gegensatz zum Kunden eines Autohauses, weiß der Domina-Kunde allerdings sehr genau, auf was er sich einläßt, denn hier ist der Weg das Ziel.
      Der Leser wird sich nun fragen, ob ich Stammkunde bei einer Domina bin. Mein Antwort: Ich habe meine Domina geheiratet (sehr praktisch) und ich schraube an Autos herum -- mein Bedarf an Sado-Maso ist damit voll abgedeckt....auf Autohäuser kann ich verzichten.

      Schöne Grüße vom Altensack

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „altersack“ ()

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      Fortsetzung 1:

      Dezente Warnung vor Marken-Werkstätten

      Wer ein etwas in die Jahre gekommenes Fahrzeug fährt (....und dieses auch noch weiter fahren will....), macht um Marken-Werkstätten am besten einen großen Bogen. Ich kenne einen Fall, wo einem Alt-Kunden (mit älterem Fahrzeug) knallhart gesagt wurde:

      „Sie und ihre alte Karre wollen wir hier nicht mehr sehen. Suchen Sie sich eine freie Werkstatt, weil wir uns mit sowas nicht abgeben (....wollen....) !“

      Im Grunde war das der beste Rat, den er von seiner Marken-Werkstatt bekommen konnte.

      Marken-Werkstätten sind der verlängerte Arm der angegliederten Autohäuser....sie haben sich den von ganz oben verordneten Konzern-Direktiven zu beugen. Diese Konzern-Direktiven geben vor, daß der Verkauf an erster Stelle steht....irgendwann (am hinteren Ende) kommt dann die Wartung und Instandhaltung möglichst junger Fahrzeuge hinzu -- als Standby-Service.
      Reparaturen sind für die Konzerne ein notwendiges Übel in den ersten fünf Jahren. Nach Ablauf dieser fünf Jahre, muß man den Kunden davon überzeugen, daß er was neues braucht....

      Autos sind inzwischen hochgezüchtete Wegwerf-Artikel, denn sie werden als solche konzipiert. Je schneller die Kunden ihre Autos wechseln, um so weniger kriegen sie mit, daß ihr Auto bereits nach der Probezeit (....ähm, nach der Garantiezeit....) verschärft auseinanderfällt. Wer schnell genug die Pferde wechselt, muß nicht hautnah miterleben, wie das gedopte Pferd (von gestern) die Grätsche macht.
      Die Konzern-Zentralen haben als perfekte Zielgruppe den hochgezüchteten Modellwechsel-Kunden ausgemacht, der bereit ist, in immer kürzeren Abständen von einem Modell zum nächsten zu springen. Wer nix schnallt, der ist zu allem bereit....keine Ahnung, wo die Kohle für solche Spielereien herkommt.

      Die Auto-Konzerne stehen zur Zeit unter gewaltigem Druck, weil reichlich Modelle gebaut werden, die Otto Normalo weder haben will noch bezahlen kann. Drum wird reichlich auf Halde produziert. Bei den Leuten hat sich herumgesprochen, daß neue Autos häufiger in die Werkstatt müssen, als mancher übers Jahr hinweg seine Wäsche wechselt (....beides hat ein gewisses Gschmäckle....). Sowas spricht sich herum und deshalb halten sich viele Autobesitzer beim Auto-Kauf zurück und behalten lieber ihr angejahrtes Fuhrwerk.
      Entsprechend groß ist der Druck, der auf den Autohäusern lastet. Die Autohäuser sollen bzw. wollen keine Autos instandhalten sondern neue Autos verkaufen. Nur wenn ältere Fahrzeuge zügig aus dem Verkehr gezogen werden, können neue Fahrzeuge deren Platz einnehmen. Es gilt also die Devise:

      Was zu lange auf der Straße bleibt, ist schlecht fürs Geschäft. Wir müssen den Kunden mit allen Mitteln davon überzeugen, daß sein vorhandenes Fahrzeug alt und verbraucht ist, damit wir ihm ein neueres Auto verkaufen können.

      Von oben nach unten auf Konzern-Linie gebracht, werden die Marken-Werkstätten automatisch zum Erfüllungs-Organ dieser Konzern-Direktive....wer bei diesem Spiel nicht mitspielen will, fliegt raus....


      Soft-Sabotage in der Werkstatt läßt Autos künstlich altern

      Jedes Auto benötigt Wartung und Instandhaltung, damit es weiterhin genutzt werden kann. Um ein Fahrzeug vor den Augen seines Besitzers künstlich zu altern, muß man nur notwendige Reparaturen verschleppen. Der Kunde bringt beispielsweise seinen Untersatz zur großen Inspektion in die Werkstatt. Die Werkstatt stellt fest, daß die Bremsen vorne und hinten verschlissen sind. Scheiben und Klötze müssen komplett neu, doch die Werkstatt beschließt, nur die hinteren Bremsklötze zu erneuern. Könnte auch sein, daß beim Auspuff Mittel- und End-Topf durch sind, man tauscht aber nur den End-Topf aus. In dem man immer nur halbe Arbeit (oder nicht einmal das....) macht, wird der Kunde gezwungen, in immer kürzeren Abständen die Werkstatt aufzusuchen. Spätestens nach dem vierten Werkstatt-Termin in kurzer Zeit, ist der Kunde restlos entnervt bis weichgekocht. Genau dann sagt man ihm, sein Auto sei eben alt und eine umfangreiche Reparatur würde sich nicht mehr lohnen. Im Anschluß reicht man ihn an die Verkaufsabteilung weiter....

      Je unbedarfter der Kunde in Erscheinung tritt, um so leichter wird er zum Opfer kalkulierter Trickserei. Das ideale Opfer für Spielchen dieser Art, sind vertrauensselige Kunden, die im Prinzip alles mit sich machen lassen, weil sie der Marken-Werkstatt blind vertrauen. Sollte der Kunde nach dem zweiten Werkstattbesuch mißtrauisch werden, dann kann die Werkstatt immer noch die Spur wechseln und alle ausstehenden Wartungsarbeiten korrekt erledigen. Letztendlich sitzen Marken-Werkstätten immer am längeren Hebel und können sich in ungünstigen Fällen auf das Fehlverhalten eines deppen Azubis herausreden. Hinter jeder Marken-Werkstatt steht ein Konzern mit einer großen Rechtsabteilung. Für letztere gehört es zur Routine, Forderungen eines Kunden geschmeidig abzubügeln....man faselt dann irgendwas von „zeitwert-gerechter Reparatur im Interesse des Kunden“. Selbstverständlich wird in keiner Marken-Werkstatt getrickst, genauso wie es niemals geplante Obsoleszenz in der Produktion gegeben hat. Ehrensache.

      Mir geht es nicht darum, Marken-Werkstätten pauschal schlecht zu machen. Mir geht es darum, auf den Interessenskonflikt hinzuweisen, der hier gegeben ist. Die Autohäuser und die angegliederten Marken-Werkstätten werden gewaltig unter Druck gesetzt, bestimmte Ergebnisse zu liefern. Wie diese Ergebnisse zustandekommen, interessiert am Ende niemanden. Ein großer Konzern funktioniert wie ein hydraulisches System. Wird in einem hydraulischen System Druck aufgebaut, dann folgt die Flüssigkeit immer dem Weg des geringsten Widerstandes....dreimal darf geraten werden, bei wem der Druck am Ende landet und sich virtuos auszugestalten beginnt....Konzerne wollen halt immer nur unser Bestes -- unsere Kohle.
      Wenn der Kunde die Spielregeln kennt, nach denen die Musi spielt, kann er sich darauf einstellen und entsprechende Vorkehrungen treffen. Faustregel: Lasse dich nicht auf ein Minenfeld ziehen, bei dem immer nur die Gegenseite weiß, wo die Minen liegen....weil sie die Minen selber verbuddelt haben. Was hier stattfindet, ist auch eine Form hybrider Kriegsführung.
      Wer ein Autohaus besucht, geht nicht zu seiner Oma auf Kaffee und Kuchen -- selbst wenn er im Autohaus ebenfalls einen Kaffee angeboten bekommt. Wer das begriffen hat, hat beim Pokerspiel an vorderster Front bessere Karten.

      Schöne Grüße vom Altensack

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „altersack“ ()

      Hütchenspiele am Kunden

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      Hüchenspiele am Kunden
      Fallbeispiel 1:
      Mit unserem WOMO auf Fiat Ducato-Basis gab es Probleme mit der Klimaanlage. Ich brachte das WOMO in eine große Fiat Vertragswerkstatt. Dieser Job wurde von den Werkstatt-Leuten tiptop (und erstaunlich kostengünstig) erledigt. Es stellte sich heraus, daß ein Relais fehlte, das den Klima-Kompressor ansteuert.
      Ein paar Tage später wollten wir auf Reise gehen, doch kurz vor Abfahrt fiel mir auf, daß das Abblendlicht (Fahrlicht) nicht vorhanden war. Der Austausch der Birnen brachte nichts. Ich fuhr nochmal zur Fiat-Werkstatt. Dem großen Vorsitzenden hinter dem Tresen (der übrigens ´Fürst´ hieß) schilderte ich das Problem und fragte, ob vielleicht während der Reparatur ein Relais entfernt worden wäre, das fürs Fahrlicht zuständig ist (hätte ja sein können). Der Fürst sagte mir, das sei unmöglich, weil bei diesem Modell das Fahrlicht elektronisch geschaltet würde. Es gäbe da kein Relais. Das war eine faustdicke Lüge. Es gibt zwar eine elektronische Steuerung, doch die steuert sehr wohl entsprechende Relais an. Hier wurde eiskalt gemauert.
      Offensichtlich gab es eine interne Direktive, keine Firmen-Interna an die Kundschaft auszuplaudern -- und das schloß meinen Ducato automatisch mit ein. „Kundendienst“ bedeutete hier: „Verpiß Dich oder mache einen Werkstatt-Termin....aber stelle hier keine Fragen über Dinge, die Dich nichts angehen !“ Die Unkenntnis des Kunden ist halt bares Geld wert.

      Das Fahrlicht-Relais habe ich schließlich im Alleingang gefunden. Es sitzt (leicht zu erreichen) in einem Sicherungsfach direkt unter dem Lenkrad. Dieses Relais war kaputt.

      Fallbeispiel 2:
      Ich habe einen Bekannten, der beim Gartenbauamt geschafft hat. Alle Lebensbereiche jenseits seiner Kern-Kompetenz, sind für ihn weiße Flecken auf der Landkarte. Trotzdem ist er fest davon überzeugt, zu wissen, wie die Welt funktioniert. Ahnungslosigkeit gepaart mit Ignoranz, sind das perfekte Rohmaterial für Autohäuser und Marken-Werkstätten. Die wissen dann immer ganz genau, auf welchen Knopf sie drücken müssen, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.
      Mein Bekannter fuhr einen Opel Astra, der inzwischen etwa zehn Jahre auf dem Buckel hatte. Das Auto war sehr gepflegt und eigentlich tiptop in Schuß. Nach zehn Jahren waren nun einige Verschleißteile fällig -- kein Beinbruch. Trotzdem hält sich bei vielen Leuten das Gerücht, mit dem Ende einiger Verschleißteile würde auch das Ende eines Fahrzeugs eingeläutet.
      Nichts läßt Autos schneller altern, als bestimmte Vorstellungen im Hinterkopf.

      Mein Bekannter jammerte, daß neuerdings ständig was an seinem Auto wäre: mal die Bremsen, mal der Generator, dann die Kupplung. Er ließ die Bremsen in seiner Werkstatt machen und glaubte treudoof, damit wäre das Thema vom Tisch. Doch dann fiel er bei der TÜV-Prüfung durch, weil die hinteren Bremsklötze runter waren bis aufs Metall. Die hinteren Bremsen hatte seine Werkstatt nicht angerührt. Also wieder in die Werkstatt wegen der gleichen Geschichte.
      Einige Zeit später fiel erst der Generator aus, dann die Kupplung. Wir reden hier von gängigen Verschleißteilen, die halt irgendwann schlapp machen. Die Kupplung kam neu, doch nach wenigen Monaten machte die Kupplung seltsame Geräusche und das Kupplungs-Pedal ließ sich kaum noch betätigen. Diesmal ging er in eine freie Werkstatt und die stellten fest, daß das Ausrücklager vollkommen verschlissen war. Die Marken-Werkstatt hatte das alte Ausrücklager drin gelassen. Durch die vielen Werkstattbesuche vollkommen entnervt, hatte mein Bekannter inzwischen das Vertrauen in sein Auto restlos verloren....besser wäre es gewesen, er hätte das Vertrauen in seine Marken-Werkstatt verloren....

      Fallbeispiel 3:
      Die Geschichte mit meinem Bekannten geht noch weiter.
      Obwohl ich ihm empfahl, seinen Astra zu behalten und die fälligen Verschleißteile einfach zu erneuern, entschloß er sich, ein neueres Auto zu kaufen....wieder einen Astra Diesel, diesmal mit NOx-Kat und Dieselpartikelfilter (DPF) -- ein Gebrauchter mit Jahres-Garantie.
      Bereits eine Woche nach Kauf ging die Motorkontrollleuchte (MKL) an. Meine Vermutung war sofort, daß der DPF zugesetzt ist und Streß macht....so war es denn auch.
      Weil er ja noch in der Garantiezeit war, fühlte er sich sicher und brachte das Auto in seine Vertragswerkstatt. Die löschten den Fehlerspeicher und machten ansonsten nicht viel. Meinem Bekannten sagten sie, es sei nun alles in Ordnung. Wegen des gleichen Problems mußte er nun in kurzen Abständen immer wieder in die Werkstatt -- mit gleichem Ergebnis. Die Werkstattbesuche kosteten ihn zwar nichts, trugen aber auch nicht zur Problemlösung bei. Doch kaum war die Garantiezeit vorüber, eröffnete ihm seine Werkstatt, daß der Partikelfilter unwiderbringlich zu sei und ersetzt werden müßte.
      Kosten: 2.500 Euro.
      Jetzt endlich entschloß er sich, in eine freie Werkstatt zu gehen. Dort wurde der „kaputte“ DPF ausgebaut und zum Regenerieren einer Spezialfirma übergeben. Kosten: 700 Euro. Seitdem ist Ruhe im Karton.

      Wissen ist Macht, wenn man sich auf die Unwissenheit des Kunden verlassen kann. Ich bin mir sicher, daß das Autohaus bereits vor dem Verkauf wußte, daß der DPF zu war. Man war aber der Ansicht, daß das kaum ein Kunde schnallt und somit (für das Autohaus) kein Problem darstellt. Solange der Kunde immer schön brav in die Vertragswerkstatt pilgert, hat das Autohaus alle Trümpfe in der Hand. Wer nicht weiß was läuft, zahlt am Ende die Rechnung....genau so wird dieses Spiel gespielt.

      Schöne Grüße vom Altensack

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „altersack“ ()

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      Und was sagt uns das?
      Es ist unbezahlbar wenn man zuhause seine eigene Werkstatt hat und das Auto selber reparieren kann.
      Skoda Octavia V/RS TDI
      Skoda Octavia Combi TDI
      Skoda Octavia Limusine TDI
      VW Käfer Type 11 Luxus


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      Fallbeispiel 4:

      Ein weiterer meiner Bekannten wohnt im hinteren Hunsrück. Er ist nicht die hellste Kerze am Baum und wenn man ihn anschaut, kann man durch seine matten Augen hindurch die untergehende Sonne beobachten. Es ist leicht, sich einem solchen Dorftrottel gegenüber überlegen zu fühlen, doch Autohäuser beherrschen die Kunst, jeden von uns in einen Dorftrottel zu verwandeln -- und zwar ohne daß wir es bemerken.
      Damit das immer besser funktioniert, schickt man das Personal (in den Autohäusern) auf Lehrgänge, wo sie die Feinheiten des Neuro-Marketing erlernen. Es geht darum, die speziellen Triggerpunkte des Kunden zu erfassen und dann genau dort den Hebel anzusetzen....mit anderen Worten: der Kunde soll verarscht werden, er soll sich aber gut dabei fühlen und fest daran glauben, er hätte gerade das Schnäppchen seines Lebens gemacht. Außerdem muß der Kunde das Gefühl haben, er wäre hier bestens aufgehoben....deswegen baut man viele Autohäuser zu einer Mischung aus Wallhallah (für Autos) und Wellness-Oase (für den Kunden) um....ich sehe das eher als Disneyland für Arme....wir machen ein bißchen Event, bis der Kunde richtig pennt....

      Mein unterbelichteter Freund brachte sein Auto in die Marken-Werkstatt, weil das Getriebe Geräusche machte. Die Werkstatt tauschte beim ersten Werkstatt-Besuch die linke Antriebswelle aus. Weil das nichts brachte, tauschte man beim zweiten Besuch auch die rechte Antriebswelle aus. Daß gestörte Getriebe andere Geräusche machen als gestörte Gelenkwellen, sollte sich bis zu Profi-Werkstätten herumgesprochen haben....aber egal, Hauptsache die Kasse klingelt.
      Kosten für den kompletten Gelenkwellen-Tausch: ungefähr 1.200 Euro.

      Was mich beim Blick auf die Werkstatt-Rechnungen faszinierte, war, daß auf der zweiten Rechnung zusätzlich ein Liter Getriebeöl aufgeführt war. In dem Moment wurde mir klar, wo das Problem lag. Im Getriebe fehlte Getriebeöl....der Öl-Mangel war der eigentliche Grund für die seltsamen Geräusche. Erst nachdem der Austausch beider Gelenkwellen nichts gebracht hatte, schaute man sich das Getriebe genauer an....und entdeckte das fehlende Öl. Wo liegt hier der eigentliche Fehler?
      Die Leute glauben immer noch, der Kaffee im Wartezimmer vom Autohaus wäre umsonst -- tatsächlich ist dieser Kaffee scheißteuer.

      Ich habe meinem Bekannten dringend angeraten, sich eine Hinterhof-Werkstatt in der Nähe zu suchen. Er hat tatsächlich eine Ein-Mann-Werkstatt gleich um die Ecke gefunden und ist sehr glücklich damit. Dieser Werkstatt-Mann nimmt ihn direkt mit zum Fahrzeug und zeigt ihm vor Ort, was gemacht werden muß (und warum) und was nicht....und das regelmäßig für viel weniger Geld. Trotzdem hat mein Bekannter noch Jahre gebraucht, sich vollständig von seiner Marken-Werkstatt abzunabeln. Manche Leute stehen halt auf Schmerz....womit wir wieder in der Sadomaso-Abteilung angekommen wären.

      Schöne Grüße vom Altensack

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „altersack“ ()