Mehrere Bundesländer und ADAC offen für Kfz-Steuer-Abschaffung
Mehrere Bundesländer und der Automobilclub ADAC haben sich offen gezeigt für eine mögliche Abschaffung der Kfz-Steuer, für die im Gegenzug dann die Mineralölsteuer angehoben werden könnte. In Kreisen des Bundesfinanzministeriums hatte es allerdings bereits am Donnerstag geheißen, das Modell habe kaum Realisierungschancen.
Die Finanzminister von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Hartmut Möllring (SPD) und Karl-Heinz Paque (FDP) sagte der "Berliner Zeitung", Pläne zur Streichung der Kfz-Steuer bei gleichzeitiger Anhebung der Mineralölsteuer seien grundsätzlich der richtige Ansatz. Es müsse aber sicher gestellt sein, dass den einzelnen Bundesländern keine finanziellen Ausfälle entstünden. Der Vorschlag von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), den Ländern als Ausgleich die Einnahmen aus der Versicherungssteuer zu überlassen, sei nicht ausreichend. Daher müsse Eichel zum Beispiel den Ländern einen Anteil an der dann erhöhten Mineralölsteuer überlassen, sagte Möllring.
Bei einer entsprechenden Änderung müsste ein Ausgleich zwischen Bund und Ländern gefunden werden, weil die Kfz-Steuer den Ländern zufließt, die Mineralölsteuer aber dem Bund.
Der ADAC erklärte, um die bisherigen Einnahmen aus der Kfz-Steuer von jährlich acht Milliarden Euro auszugleichen, müsste der Preis für Benzin oder Super um 14 und der für Diesel um zehn Cent pro Liter erhöht werden. Die Pläne der Regierung seien "überlegenswert", sagte die Leiterin der ADAC-Abteilung Verkehrspolitik, Andrea David, der "Bild"-Zeitung. "Wer viel fährt, zahlt dann auch viel." Das sei umweltpolitisch richtig. Für Pendler dürfe ein solcher Schritt aber nicht zum "Abkassiermodell" werden.
Der Verkehrsexperte des Umweltbundesamtes, Axel Friedrich, kritisierte indes die Überlegungen. "Ich könnte es nicht verstehen, wie man auf ein solches Lenkungsinstrument freiwillig verzichtet", sagte er der "Berliner Zeitung". Mit der Mineralölsteuer lasse sich nur der reine Kraftstoffverbrauch senken. Dagegen biete die Kfz-Steuer die Chance, nach verschiedenen Schadstoffarten zu unterscheiden und die Modelle der Autohersteller zusätzlich mit einer Art staatlichem Label zu versehen. So ergäben sich zusätzliche Anreize für die Konzerne, saubere Autos zu bauen.
Am Freitag waren Überlegungen des Bundesfinanzministeriums bekannt geworden, die Kfz-Steuer zu Gunsten einer höheren Mineralölsteuer abzuschaffen. Als Grund für die Überlegungen war in Medienberichten davon die Rede, dass die Erhebung der Kfz-Steuer kostspielig sei und ihr nur ein vergleichsweise geringer Ertrag gegenüber stehe. In Kreisen des Ministeriums hatte es aber geheißen, die Überlegungen würden voraussichtlich nicht weiter verfolgt.
Quelle Reuters
Mehrere Bundesländer und der Automobilclub ADAC haben sich offen gezeigt für eine mögliche Abschaffung der Kfz-Steuer, für die im Gegenzug dann die Mineralölsteuer angehoben werden könnte. In Kreisen des Bundesfinanzministeriums hatte es allerdings bereits am Donnerstag geheißen, das Modell habe kaum Realisierungschancen.
Die Finanzminister von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Hartmut Möllring (SPD) und Karl-Heinz Paque (FDP) sagte der "Berliner Zeitung", Pläne zur Streichung der Kfz-Steuer bei gleichzeitiger Anhebung der Mineralölsteuer seien grundsätzlich der richtige Ansatz. Es müsse aber sicher gestellt sein, dass den einzelnen Bundesländern keine finanziellen Ausfälle entstünden. Der Vorschlag von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), den Ländern als Ausgleich die Einnahmen aus der Versicherungssteuer zu überlassen, sei nicht ausreichend. Daher müsse Eichel zum Beispiel den Ländern einen Anteil an der dann erhöhten Mineralölsteuer überlassen, sagte Möllring.
Bei einer entsprechenden Änderung müsste ein Ausgleich zwischen Bund und Ländern gefunden werden, weil die Kfz-Steuer den Ländern zufließt, die Mineralölsteuer aber dem Bund.
Der ADAC erklärte, um die bisherigen Einnahmen aus der Kfz-Steuer von jährlich acht Milliarden Euro auszugleichen, müsste der Preis für Benzin oder Super um 14 und der für Diesel um zehn Cent pro Liter erhöht werden. Die Pläne der Regierung seien "überlegenswert", sagte die Leiterin der ADAC-Abteilung Verkehrspolitik, Andrea David, der "Bild"-Zeitung. "Wer viel fährt, zahlt dann auch viel." Das sei umweltpolitisch richtig. Für Pendler dürfe ein solcher Schritt aber nicht zum "Abkassiermodell" werden.
Der Verkehrsexperte des Umweltbundesamtes, Axel Friedrich, kritisierte indes die Überlegungen. "Ich könnte es nicht verstehen, wie man auf ein solches Lenkungsinstrument freiwillig verzichtet", sagte er der "Berliner Zeitung". Mit der Mineralölsteuer lasse sich nur der reine Kraftstoffverbrauch senken. Dagegen biete die Kfz-Steuer die Chance, nach verschiedenen Schadstoffarten zu unterscheiden und die Modelle der Autohersteller zusätzlich mit einer Art staatlichem Label zu versehen. So ergäben sich zusätzliche Anreize für die Konzerne, saubere Autos zu bauen.
Am Freitag waren Überlegungen des Bundesfinanzministeriums bekannt geworden, die Kfz-Steuer zu Gunsten einer höheren Mineralölsteuer abzuschaffen. Als Grund für die Überlegungen war in Medienberichten davon die Rede, dass die Erhebung der Kfz-Steuer kostspielig sei und ihr nur ein vergleichsweise geringer Ertrag gegenüber stehe. In Kreisen des Ministeriums hatte es aber geheißen, die Überlegungen würden voraussichtlich nicht weiter verfolgt.
Quelle Reuters