Autobahn verkommen zu Müllkippen

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    Autobahn verkommen zu Müllkippen

    Die deutsche Autobahn ist zu einem Schrottplatz geworden. Das hat eine am Freitag in Münster veröffentlichte bundesweite Erhebung durch den Auto Club Europa (ACE) Stuttgart bei über 60 Autobahnmeistereien ergeben.

    «Gefährliche Gegenstände auf der Fahrbahn», wie es im Verkehrsfunk des öfteren heißt, würden immer mehr Autofahrern zum tödlichen Verhängnis, berichtete ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. «Auf 8000 Tonnen im Jahr summiert sich das Gewicht verlorener Ladung und wilden Mülls», schätzt Hillgärtner. «Würde der ganze Schrott auf einmal entsorgt, wären 15 Güterzüge in einer Gesamtlänge von 10 Kilometern nötig», sagte er. Die rund 40 000 an und auf der Autobahn liegenden Reifen hat der ACE gesondert erfasst. Durchschnittlich entfallen nach der Studie jährlich etwa 13 Reifen und Räder auf einen Kilometer Autobahnstrecke.

    Durch den Müll auf den Autobahnen werde die Verkehrssicherheit dramatisch beeinträchtigt, erklärte Hauptkommissar Rainer Bernickel von der Autobahnpolizei Münster. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 19 Menschen bei Unfällen durch mangelhaft gesicherte oder verlorene Ladung ums Leben gekommen - drei mehr als 2002. 1070 Menschen seien zum Teil schwer verletzt worden.

    Nicht in allen Fällen war laut Hillgärtner allein Nachlässigkeit von Kraftfahrern der Grund. Verkehrspolitiker und -behörden trügen insofern mit Schuld, als sich der Zustand vieler Autobahnabschnitte rapide verschlechtert habe. «Manche Strecken sehen mit ihren Bodenwellen, Spurrillen und Schlaglöchern wie Off Road-Pisten aus», kritisierte er. Auf derart miesen Fahrbahnen lockerten sich besonders häufig Teile von schlecht gewarteten Autos oder lasch befestigtes Gepäck.

    Gefunden würden auf und neben den Straßen nicht nur verrostete Autoteile, sondern auch neuwertige Kühlschränke, Monitore und andere Elektrogeräte. Eingesammelt wurden außerdem Polstergarnituren, Massen von Hygieneartikeln, in Bayern eine dreieinhalb Meter lange tote Boa und in Ludwigsburg eine fünf Meter lange Python, die sich in einem Müllcontainer auf der Autobahnraststätte räkelte. Ursache für die wilde Müllkipperei sind nach ACE-Feststellungen unter anderem gestiegene Abfallgebühren und der Tourismus. Der Auto Club geht davon aus, dass die Reinigung der Verkehrsflächen jährlich rund 105 Millionen Euro kostet.

    Quelle

    Bei verlorener Ladung auf Autobahn Polizei verständigen

    Verlieren Autofahrer auf der Autobahn Ladung, müssen sie umgehend die Polizei verständigen. «Die Polizei muss dafür sorgen, dass die Sachen weggeräumt werden», sagte Matthias Beck vom Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart.

    Zu versuchen, die verlorenen Gegenstände auf eigene Faust zu bergen, sei sehr gefährlich und nur in Ausnahmefällen - etwa bei extrem wenig Verkehr - angebracht. «Man sollte die Autobahn möglichst nicht betreten», so der ACE-Sprecher.

    Wer unterwegs bemerkt, dass sich beispielsweise ein Fahrrad aus der Halterung des Trägers gelöst hat und auf die Fahrbahn gestürzt ist, sollte Beck zufolge sofort auf dem Seitenstreifen anhalten. Anschließend muss die Stelle mit dem Warndreieck abgesichert werden. Man könne auch versuchen, den nachfolgenden Verkehr abzuwinken, so der ACE-Sprecher. Um sich dabei selbst nicht zu gefährden, sollten Autofahrer eine Warnweste überziehen - sofern sie eine an Bord haben. Dadurch seien sie für andere Verkehrsteilnehmer besser zu erkennen.

    Danach sei so schnell wie möglich die Polizei zu benachrichtigen, da verlorene Ladung auf der Autobahn für andere Verkehrsteilnehmer ein hohes Unfallrisiko sei. Nach Angaben des ACE wurden im Jahr 2003 bei Unfällen aufgrund verlorener Ladung 19 Menschen getötet. 1070 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Laut einer Studie, die der ACE bei mehr als 60 Autobahnmeistereien durchgeführt hatte, summiert sich das Gewicht verlorener Ladung auf 8000 Tonnen pro Jahr. Dabei sind 40 000 eingesammelte Reifen nicht mitgerechnet.

    Wegen der großen Gefahr, die auf der Autobahn von verlorenen Gegenständen ausgeht, rät der ACE zur Vorsorge: Jegliche auf Trägern befestigte Ladung sollte vor Fahrtbeginn immer so gesichert werden, dass sie sich unterwegs nicht lösen kann, so Matthias Beck. Dazu gehöre beispielsweise auch, dass beim Fahrradtransport Luftpumpen und Kindersitze unterwegs nicht am Rad bleiben dürfen: «Alles, was sich lösen kann, muss im Kofferraum transportiert werden.»

    Beck wies darauf hin, dass Autofahrer, die unterwegs Gegenstände verlieren, auch mit einem Bußgeld von 35 Euro belangt werden können. Komme eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer hinzu - was bei Ladungsverlust auf der Autobahn praktisch immer der Fall ist - seien sogar 50 Euro und drei Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg fällig.
    Beck wies darauf hin, dass Autofahrer, die unterwegs Gegenstände verlieren, auch mit einem Bußgeld von 35 Euro belangt werden können. Komme eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer hinzu - was bei Ladungsverlust auf der Autobahn praktisch immer der Fall ist - seien sogar 50 Euro und drei Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg fällig.


    50 Euro!!! Da überlegt sich aber jeder Bauarbeiter der seinen verrosteten Eimer am Freitagnachmittag zum Feierabend belädt sicher dreimal ob er alles gut gesichert hat. Die 3 Punkte tun auf Dauer vielleicht mehr weh, aber wie oft wird man schon erwischt.

    Da ist doch klar warum der Müll immer mehr wird. Teilweise kann man ja anhand des Straßenrands erkennen wie weit man noch vom nächsten McDonalds entfernt ist. Dann sieht man wie sehr sich der deutsche Autofahrer den Kopf über Müll auf der Straße zerbricht.